Inhalt Prolog Baby,
the last dance
Die letzte Streife Der Traum Angst
MORGENTOD

Es war keine gute Idee gewesen, die Morgenstunden abzuwarten, um bei Sonnenaufgang zur Bundesstraße zu gehen. Sue konnte sich nicht erklären, warum ausgerechnet der Morgensonne ellenlange poetische Ergüsse gewidmet waren. Ihr Licht wirkte kalt und unpersönlich; sie ließ alles ringsum noch eine Spur häßlicher erscheinen, als es ohnehin schon war. Und die oft und gern in diesem Kontext metaphorisch zitierte Hoffnung erschien im Schein der blassen Strahlen mindestens ebenso sympathisch wie das Ambiente eines Operationssaals. Sue hatte es weder eilig, noch ließ sie sich Zeit, vom Haus wegzukommen. Sie unternahm auch keinen Versuch, die Ereignisse der letzten Nacht im Licht des jungen Tages zu reflektieren. Wozu auch? Das Ziel war klar definiert: Weg von hier - und gemeinsam mit dem Mädchen, das sie jetzt, da alles vorüber war, fest an der Hand hielt und niemals wieder loslassen wollte, untertauchen. Irgendwohin, wo die Morgensonne ein anderes Licht auf die Umgebung warf. Irgendwohin, wo es keine Clubs, keine Orloffs, keine Kaempfs, keine Monster und vor allem keine Bruderschaftskirchen gab, deren Prophezeiungen sich letztendlich ja doch erfüllten. Und sie tauschte noch einen kurzen Blick mit der, die nur mit den Augen sprach und sonst die Klappe hielt, bevor das Dickicht des Kaempf-Grundes das Licht ausknipste...

ENDE

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