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Fortsetzung...
"DuMont Noir" - die Reihe
Mit ausgewählten Kommentaren von Martin Compart
DuMont Noir 1: Derek Raymond - Die verdeckten Dateien (OT: "The Hidden Files")
Damit wollte ich jedem klar machen: keine Kompromisse; Gefangene werden nicht gemacht. Ich habe mitgekriegt, wie sich Robin dieses Buch aus den Rippen gequält hat, bereits schwer krank. Dies ist die ehrlichste Autobiographie, die ich je gelesen habe, und in den theoretischen Passagen eines der wichtigsten Bücher über Noir-Kultur. Es ist ein Buch, das zwischen allen Regalen steht. Ich bin ein bißchen stolz darauf, daß ich das Ding gegen alle kommerziellen Überlegungen gemacht habe. Warum als ersten Band? Weil ich genau wußte, später würde ich das bei DuMont nie durchbringen. Aber damals war noch alles voller Euphorie und der Gewißheit, daß sich Qualität durchsetzen wird. Glaube ich noch immer - aber nicht, wenn man zu kurzatmig ist.
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DuMont Noir 2: Russell James - Underground
Das Buch schleppte ich seit 1990 mit mir herum. Entdeckt habe ich es in London bei den Dreharbeiten zu meinem ZDF-Feature über englische Geheimdienste. Es hat mich nie wieder losgelassen, und meine Freundin meinte einmal, ich hätte die Reihe nur gründen wollen, um dieses Buch veröffentlichen zu können. "Underground" ist für mich der Beginn des (Neo-)Brit-Noir.
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DuMont Noir 3: Jonathan Gash - Lovejoys Duell ("The Judas Pair")
Da bin ich ewig schon Fan. Ich begreife nicht, daß diese Serie bei uns nicht ganz groß rauskommt. Lovejoy ist einer meiner Lieblingshelden, ich bin total süchtig nach ihm. Anfangs war´s übrigens eine ziemliche Tortur, mit dem vergreisten englischen Agenten von Gash zu verhandeln, der die längste Zeit nichts auf die Reihe brachte.
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DuMont Noir 4: Harry Whittington - Im Netz ("Web of Murder")
Echter Pulp, aber guter Pulp, und für mich auch ein kleiner Klassiker. Natürlich steht Whittington im zweiten Glied hinter Goodis oder Thompson, ist aber genau das Zeug, das ich immer suche, wenn ich zwei Stunden Zug fahre oder fliege. Schnell rein, schnell raus; Achterbahnfahren, ohne zur Besinnung zu kommen. In Zeiten der viel zu dicken Bücher sind seine Romane ein Musterbeispiel fürs Plotten: kein Fett, nur Action. Sowas wird ja kaum noch geschrieben. Dieses Buch ist meine Reminiszenz an all die großen Paperback-Original-Autoren der 50er Jahre. Da gibt es noch viel zu entdecken.
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DuMont Noir 5: Ulf Miehe - Puma
Ulf war neben Fauser das deutsche Genie des Kriminalromans. Fauser war im Dialog (siehe auch Chandler) sicher witziger, aber Ulf schaffte die perfekte Struktur. Diese besondere Ausgabe des "Puma" hat viel zur Ehrenrettung deutscher Verlage beigetragen. So muß man auch mal einen der wenigen Klassiker, die man hat, pflegen und präsentieren. Ich war sehr gerührt, wie gut jüngere deutsche Kritiker (denen man Miehe bisher vorenthalten hat) auf das Buch reagierten. Die Filmrechte liegen seit der Neuauflage bei der Constantin, aber die sind natürlich zu blöde, um einen guten Gangsterfilm daraus zu machen. Falls er je gedreht werden sollte, werden sie wahrscheinlich dafür sorgen, daß man anschließend wieder sagt: "Seht her, einen deutschen Gangsterfilm kann man nicht machen. Wir haben es euch gezeigt. Wir wissen, wie es geht, aber wir können es nicht." Dabei wäre es so einfach: Holt euch Alain Delon als alten Puma, und laßt Lars Becker, Hans C. Blumenberg oder Nicco Hofmann Regie machen. Aber wie ich die einschätze, nehmen sie lieber Tom Gerhardt und verlagern die Handlung nach Mallorca. (siehe EVOLVER-Rezension)
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DuMont Noir 6: George P. Pelecanos - Das große Umlegen ("The Big Blowdown")
Ich kannte die Nick-Trilogie (die ich bei "Noir" als Kassette machen wollte) schon einige Zeit. Pelecanos zu entdecken, das war ein bißchen wie damals, als ich die ersten Ellroys las: endlich eine neue Stimme mit einem originellen Konzept. Pelecanos schuf ja einen eigenen Kosmos...
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DuMont Noir 7: James Sallis - Deine Augen hat der Tod ("Death Will Have Your Eyes")
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DuMont Noir 8: Jonathan Gash - Lovejoys Gold ("Gold From Gemini")
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DuMont Noir 9: Russell James - Payback
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Alle 8 Kommentare ansehen
Warum?
(easy, 25.09.2001 01:13)
Re: Warum?
(jon doe, 01.10.2001 19:20)
Re: Re: Warum?
(Martin Compart, 02.01.2002 19:09)
Re: Re: Re: Warum?
(Tschombe, 19.06.2003 18:58)
Never Too Late
(Armin Träger:TraegersCorner@gmx.de, 07.01.2006 21:17)
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