Fortsetzung...

THE CASE OF THE HILLSIDE STRANGLERS
(Der Würger von Beverly Hills)

USA 1988 (TV)

Regie:
Steven Gethers
Musik:
Gil Melle
Kamera:
Ronald M. Lautore
Darsteller:
Richard Crenna
Dennis Farina
Billy Zane
James Tolkans

Wertung:
ø

Kenneth Bianchi und sein Adoptivcousin Angelo Buono vergewaltigten, quälten und erwürgten mindestens zehn Frauen und "entsorgten" die Leichen in den Hügeln von Los Angeles, was ihnen den Namen "Hillside Strangler" einbrachte. Zwischen Oktober 1977 und Februar 1978 war der "Hillside-Würger" (man vermutete lange Zeit einen Einzeltäter) der schrecklichste Alptraum für alle Frauen im Großraum Los Angeles geworden. Die ersten Opfer waren Prostituierte, die von Bianchi angesprochen wurden, später zerrten die beiden willkürlich herausgepickte Mädchen in ihren Folterkeller in Angelos Haus...

"The Case of the Hillside Stranglers" ist der typische Fall eines TV-Dokudramas, das in Spannung und Dramaturgie an eine Soap-opera erinnert. Der Film folgt zwar der äußeren Abfolge der Ereignisse, beginnend bei den ersten Morden im Oktober 1977, bis zur Ergreifung der Täter und zum Prozeß, inklusive der schlagzeilenmachenden Episode um Bianchis "gespaltene Persönlichkeit". Genauso peinlich gehorcht Regisseur Gethers aber in seiner Version der Hillside-Mordserie den Gesetzen des Fernsehspiels, was sich in Sterilität, Zurückhaltung und stereotypen Charakterzeichnungen niederschlägt.

Billy Zane ("Titanic") spielt Kenneth Bianchi, ohne einen nennenswerten Eindruck zu hinterlassen; der TV-Seriendarsteller Dennis Farina gibt ebenso farblos seinen Cousin Angelo Buono. Von dem erstickenden Grauen, das sich in der Folterkammer-Garage der beiden ereignete, spürt man in hier nicht einmal einen Hauch; ebenso wenig erhält man einen Einblick in die Psyche der beiden Killer.


THE CELL
USA 2000

Regie:
Tarsem Singh
Buch:
Mark Protosevich
Kamera:
Paul Laufer
Musik:
Howard Shore
Darsteller:
Jennifer Lopez
Vincent D´Onofrio
Vince Vaughn
Dylan Baker

Wertung:
øø

"Enter the mind of a killer" - der Werbespruch von "The Cell" klingt zunächst verheißungsvoll. Muß die Psychologin Deane (Lopez) doch tatsächlich mit Hilfe einer raffinierten Technologie in die Gedankenwelt des Mörders Stargher (D´Onofrio) eindringen, um den Aufenthaltsort seines letzten, noch lebenden Opfers herauszubekommen. Allerdings sieht es im Kopf des schmerzgeilen Psychopathen ganz und gar nicht so unerträglich trist aus, wie man etwa das Innere von Jeffrey Dahmer imaginiert - eher so bunt und flashy und goth-chic, wie sich ein MTV-Routinier wie Tarsem Singh das vorstellt.

Originell ist kaum etwas an diesem plakativen Serienkiller-Werk: die - zugegeben hübsch anzusehenden - Dekors sind von innovativeren Videokollegen Singhs wie Floria Sigismondi oder postmodernen Künstlern wie Pierre und Gilles und Damien Hirst gesamplet. Auch die Ideololgie hinter der visuellen Orgie ist alles andere als neu: Jennifer Lopez darf für den Killer in sämtliche Klischees zwischen Mutter, Hure und heiliger Jungfrau schlüpfen. Der Triumph des Stils über den reaktionären Inhalt.



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