Känguruh-Power!

Spätestens seit "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" und "Snatch" befinden sich schräge Gangsterkomödien wieder auf dem aufsteigenden Ast. "Two Hands" liefert jetzt den Beweis, daß auch die Australier bei diesem Thema noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Das Leben steckt voller Überraschungen - besonders, wenn es um Filme aus dem fernen Australien geht. Mit der amüsanten Gangsterkomödie "Two Hands" liefert Gregor Jordan jetzt den Beweis, daß es die Filmemacher aus dem Land der Känguruhs mit Guy Ritchie & Konsorten locker aufnehmen können.

Der junge Taugenichts Jimmy arbeitet nachts als Türsteher eines Striplokals. Als ihm der hiesige Godfather im Westentaschenformat einen Job anbietet, läßt er sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Alles was er zu tun hat, ist ein kleiner Botengang mit 10.000 Dollar im Handgepäck. Doch als er am nächsten Tag vor verschlossener Tür steht, will er sich die Zeit ein wenig am Strand vertreiben und es später noch einmal probieren. Jimmy ahnt allerdings nicht, daß es sich bei dem Empfänger um eine soeben an Herzinfarkt verstorbene Kettenraucherin handelt. Und vor lauter Badespaß denkt der junge Mann auch nicht daran, daß man ihm das wertvolle Kuvert klauen könnte. Genau das geschieht nämlich, als zwei kriminelle Rotzlöffel ihn als ihr nächster Opfer auswählen. Seinem Auftraggeber schmeckt der Verlust der Moneten natürlich gar nicht, und so muß Jimmy sich tierisch ins Zeug legen, um keine Kugel verpaßt zu bekommen. Dummerweise hat er sich aber auch noch verliebt...

Nach "Chopper" (siehe EVOLVER-Rezension) dürfte es sich bei Gregor Jordans schwarz eingefärbter Gangsterkomödie "Two Hands" nun schon um den zweiten auf DVD erschienenen Geheimtip aus Pandahausen handeln. Neben herrlich exzentrischen Charakteren sowie einem gesunden Maß an makabrem Humor tragen vor allem unterhaltsame Plot-Wendungen und irre Zwischenfälle dazu bei, daß auch ja keine Langeweile aufkommt. Angefangen vom Killer, der beim Waschen seiner Kleider vergißt, die Munition rauszunehmen, wodurch diese dann im entscheidenden Moment natürlich versagt, über Jimmys verstorbenen Bruder, der hie und da als Zombie das Geschehen kommentiert, bis hin zu einem komplett chaotisch verlaufenden Banküberfall kann "Two Hands" mit allerlei charmant-absurden Ideen aufwarten, die den Film zu einer absolut lohnenswerten Anschaffung machen. Ein besonderes Zuckerl stellt ganz nebenbei auch der Auftritt Mr. Bryan Browns höchstpersönlich dar, den man ja leider seit "FX"-Tagen nicht mehr wirklich oft zu Gesicht bekommen hat.

Neben Interviews, "Behind the Scenes" und Infos zu Cast and Crew gibt es zusätzlich zur normalen "Rental Version" auf der DVD lobenswerterweise auch noch den Director´s Cut dieser durchgedrehten Story zu begutachten. Kurzum: Wer Filme wie "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" zu seinen Favoriten zählt, sollte "Two Hands" auf keinen Fall verpassen. Kaufen, aber hurtig!

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