Fortsetzung...

EVOLVER: Ist es nicht ein sehr spezielles Erlebnis, so einen Film zu sehen, wenn er dann fertig ist? Die meisten Qualitäten zeigen sich ja nicht, während man filmt. Hat Ihnen der Film gefallen?
Hauser: Angesichts der eher geringen Mittel, die für den Film zur Verfügung standen, ist er wirklich sehr anständig geworden - ja, ich bin stolz darauf und zufrieden. Den Anfang, wenn das Raumschiff abstürzt und alles durch die Gegend fliegt, fand ich besonders stark. Wenn man solche Szenen dreht, ist alles so anders... Es hat drei Wochen gedauert, bis die Szene im Kasten war, und du kannst einfach nicht nachvollziehen, was daran so kompliziert ist. Aber das dann zu sehen, ist schon erstaunlich. Ich bin nur dagesessen und dachte: Was für ein Flash! Ich mag auch die Szene mit mir und Vin, wenn ich ihn von den Fesseln befreie. Ich finde, daß es viele sehr starke Szenen in dem Film gibt - gute Action und Effekte einerseits, aber auch sehr wirkungsvolles Schauspiel.

EVOLVER: Sie haben mit vielen Regisseuren gearbeitet, die auch in Europa gute Namen haben. Schätzen Sie einen von ihnen besonders?
Hauser: Ich mag Gus van Sant; er ist einer der angenehmsten Regisseure, mit denen ich je gearbeitet habe. Gus ist die Art von Mensch, der dich nur ansieht und sagt: OK, laß es uns versuchen. Wenn es funktioniert, ist es super, und wenn nicht, dann eben nicht. Er ist ein einzigartiger Typ - einerseits sehr ruhig, andererseits weiß er auch genau, was er will. Stephen Frears ist ein bißchen anders; er erwartet von seinen Schauspielern, daß sie vorbereitet sind - was sie ja auch sein sollten -, aber er gibt sich mehr als Befehlshaber. Er geht herum, ist total bei der Sache, erklärt dir alles äußerst simpel und präzise, und dann erwartet er auch, daß du es genau so machst, wie er es will. Wenn er es nicht so kriegt, ist er manchmal schon etwas sauer.

EVOLVER: Mit welchen Regisseuren möchten Sie unbedingt einmal zusammenarbeiten?
Hauser: Jim Jarmusch. Ich liebe seine Filme, er ist meine Art Regisseur, obwohl seine Arbeiten manchmal arg langsam sind - aber er weiß, wie man eine Kamera bedient, und läßt die Schauspieler ihren Job machen. Er stellt die Kamera auf, und irgendwie fühlt man sich wie eine Fliege an der Wand, die zusieht, wie zwei Leute miteinander reden. Auf jeden Fall bringt er eine sehr realistische Qualität in seine Filme. Ich würde auch gerne mit Martin Scorsese arbeiten. Seine letzten Filme haben sein immenses Talent zwar nicht so ganz gezeigt, aber ich denke trotzdem, daß er einer der besten Regisseure ist.

EVOLVER: Sie bevorzugen also die New Yorker Filmszene?
Hauser: Ich glaube, New York bringt die besseren Regisseure hervor. L. A. ist mehr der Platz, wo Jerry-Bruckheimer-Filme entstehen...

EVOLVER: Sie haben doch gerade genau so einen Film gemacht, "Tigerland"...
Hauser: "Tigerland" ist ein sehr schauspielerischer Film. Er spielt zu einer Zeit, wo uns der Vietkong in den Arsch getreten hat. Da sind keine Special-Effects drinnen - aber es gibt einen Haufen Schießereien.

EVOLVER: Und was sind ihre nächsten Projekte?
Hauser: Ich bin gerade in Verhandlungen über eine Komödie. Darüber kann ich noch nicht viel sagen - aber ihr werdet es zuerst erfahren, wenn sich was tut.



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