Fortsetzung...

EVOLVER: Wir haben erfahren, daß Sie einmal verhaftet wurden, weil Sie sich als Polizeibeamter ausgegeben haben...
Hauser: Die Presse dürfte diese Geschichte etwas durcheinandergebracht haben. In Wahrheit war es so, daß ich zu dieser Zeit gerade eine Rolle als Polizist spielte. Als ich verhaftet wurde, ging es um etwas ganz anderes: Ich stritt sehr zeitig am Morgen mit einem Typen wegen eines Parkplatzes, war ziemlich gereizt und wollte mich beinahe mit ihm schlagen. Zum Glück hielt mich ein Freund davon ab. Ich hatte damals gerade mit dieser Polizei-Fernsehserie begonnen, wollte meine Karriere nicht riskieren und entschied mich daher zum Weiterfahren - aber ich rief dem Kerl noch ein paar Schimpfworte zu. Offenbar hat er sich dann meine Autonummer aufgeschrieben, die Polizei gerufen und denen erzählt, ich hätte ihm zehn Dollar geklaut. Dabei verdiente ich schon so gut, daß ich es gar nicht nötig hatte, zehn Dollar zu stehlen. Doch die Polizei rückte trotzdem mit acht Autos bei mir zu Hause an und verhaftete mich. Ich dachte zuerst, das wäre ein Scherz. Ich war gerade von der Arbeit heimgekommen, und ein paar von den Polizisten, die in der Show mitgearbeitet hatten, waren echte Polizeibeamte; deshalb glaubte ich, das wäre eine Verarschung. Ich dachte, die sitzen da hinten im Wagen und lachen mich aus, aber in Wirklichkeit war das alles ernst. Ich bin dann vor den Richter gekommen, und - um die Geschichte kurz zu machen - der Typ hat vier verschiedene Stories erzählt, und das war´s dann, da ist gar nichts rausgekommen.

EVOLVER: Also hatten Sie nie ernste Probleme mit der Polizei?
Hauser: Nein, die Anklagen wurden fallengelassen, man hat die Geschichte zwar in die Presse gebracht - wobei natürlich nicht alles, was geschrieben wurde, richtig war. Das war natürlich ziemlich peinlich für mich und ließ mich blöd dastehen. Aber der Typ hat vor Gericht sowieso nur Scheiße erzählt, also was soll´s...

EVOLVER: Zählt Johns aus "Pitch Black" zu den Guten oder ist er ein böser Charakter?
Hauser: Er ist menschlich. Die meisten Menschen haben ihre Fehler. Wenn man genau hinsieht, macht Johns den ganzen Film hindurch keine sehr guten Sachen. Er rettet ein paar Leben, aber er steht dem Töten von Menschen ziemlich gleichgültig gegenüber. Er hat soviel getötet und soviel Tod gesehen, daß ein einzelnes Kind für ihn nicht wichtig genug ist, um seinen Plan aufzugeben, den Schwerverbrecher Riddick einsperren zu lassen und das Kopfgeld für ihn zu kassieren. Die Charaktere in "Pitch Black" sind sehr gut entwickelt; es gibt keine Gut-Böse-Schwarzweißmalerei. Vor allem das Verhältnis zwischen Johns und Riddick habe ich als sehr ambivalent empfunden. Übrigens kommt jetzt eine Director´s-Cut-DVD heraus, in der drei weitere Szenen vorkommen, die das Verhältnis zwischen Johns und Riddick bzw. zwischen Johns und Fry etwas besser erklären.

EVOLVER: Erzählen Sie uns von den Dreharbeiten. Wie man hört, sollen sie sehr anstrengend gewesen sein...
Hauser: Ich habe drei Monate lang in Südaustralien in einem Ort namens Coober Pedy gedreht; dort wurde schon "Mad Max 2" gemacht. Die ganze Gegend sieht total außerirdisch aus - staubtrockenes Gestein, kein einziger Baum usw. Während der Dreharbeiten waren die Elemente scheinbar total gegen uns. Es regnete zum ersten Mal seit sechs Jahren, und es war saukalt, wobei es dort normalerweise durchschnittlich 36 Grad hat. Die Arbeit war auch deshalb sehr, sehr schwierig und anstrengend. Dafür hat es innerhalb des Teams bestens funktioniert. Mit Vin (Vin Diesel als "Riddick"; Anm. d. Red.) konnte ich von Anfang an sehr gut zusammenarbeiten. Wir sind uns sehr ähnlich und hatten das gemeinsame Ziel, das Bestmögliche aus dem Film zu machen. Mit Radha (Radha Mitchell, Darstellerin der Pilotin "Fry"; Anm. d. Red.) war es etwas schwieriger - sie hat sich nicht gleich hineingefunden, nachdem Vin und ich so gut miteinander konnten. Aber es waren eigentlich alle von der Truppe sehr angenehm.



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