Moritz Bleibtreu als kiffender Großerbe: "Lammbock", das Regiedebüt des Deutschen Christian Zübert, rückt die Marihuanakultur ins schräge Licht.
Die recht unterschiedlichen Freunde Stefan (Lucas Gregorowicz) und Kai (Moritz Bleibtreu) haben es sich in Würzburg eigentlich recht gemütlich gemacht. Sie betreiben gemeinsam den Pizzaservice "Lammbock", dessen Spezialspeise "Pizza Gourmet", versteckt unter den Salamischeiben, die feinsten Marihuana-Produkte enthält. Das Zeug stammt natürlich aus eigenem Anbau - von einer kleinen, im Walde versteckten Plantage. Kai ist damit superzufrieden; als Besitzer eines beträchtlichen Erbes findet er nichts daran, Marihuana zu verkaufen und sich selbst regelmäßig damit abzudichten, um danach in endlosen Diskussionen über Frauen, Stil, Coolness, Gott, die Welt und den Sinn des Lebens zu versinken. Natürlich liebt auch Stefan diesen Lebensstil, aber da sitzt noch ein kleines Problem in seinem Nacken: Er ist der Sohn eines Richters, und weil er mittlerweile rechtmäßig als ewiger Student bezeichnet werden kann und sein Vater immer vehementer auf das erste Staatsexamen pocht, schlittert er langsam, aber sicher in eine Legitimationskrise. Lange kann Stefan die "Lammbock"-Sache nicht mehr so weiterbetreiben. Er muß endlich sein Leben in den Griff kriegen.
Zu den seelischen Spannungszuständen gesellen sich bald auch biologische - die Plantage der Lammbock-Inhaber ist nämlich von Läusen verseucht. Und als der schleimige Kifferexperte Achim (Julian Weigend) den beiden seine Hilfe anbietet, ziehen auch juristische Gewitterwolken auf: Achim ist nämlich, obgleich ständig bis in die Zehenspitzen zugekifft, ein verdeckter Drogenfahnder auf der Suche nach dem großen Fang...
Christian Züberts Kifferkomödie hat mit Moritz Bleibtreu den wahrscheinlich derzeit interessantesten Kraut-Schauspieler sowie stellenweise wirklich witzige Dialoge zu bieten, die vor allem eingefleischten Kiffern zu heiteren Déjà-vu-Erlebnissen verhelfen werden. Ansonsten wühlt der Film teils deftig im politisch unkorrekten Schlamm, was zwar sehr positiv ist, aber nicht immer gelingt: Natürlich sind hier auch die Polizisten hoffnungslose Giftler, betonschädelige Hanffeinde bekommen unfreiwillige Alk- und Gifteinläufe, es wird ein bißchen Inzest betrieben, und alles in allem sind die Guten hier sicher nicht uniformiert. Nur die Story ist halt ziemlich dünn - daher bleibt der Film doch ein mäßiges Vergnügen.
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