Auf dem Highway ist gar nix los

Das Trucker-Dasein ist schon eine ziemlich fade Sache. Als wären endlose Autobahnen nicht schlimm genug, geben einem die pseudo-amerikanisch verdeutschten Country-Songs endgültig den Rest. Gottlob wurde bei "King of the Road" wenigstens auf die musikalische Folter verzichtet...

Als Mittelding zwischen "Autobahn-Raser" und "Railroad Tycoon" dürfte "King of the Road" zumindest im Ansatz geplant gewesen sein. Der Spieler übernimmt die Kontrolle eines unbedeutenden Landstraßen-Cowboys, der sich mit wenig Kohle, einem kleinen Truck und viel Hoffnung anschíckt, ans große Geld zu kommen. Dazu kann er auf einer gigantischen Landkarte allerlei Verladestationen auswählen, bei denen er Ware aufnehmen und gegen Bezahlung an einen Zielort bringen muß.

Bei diesem Unterfangen stößt der Nachwuchs-Burt-Reynolds jedoch auf allerlei Widrigkeiten, die ihm den Highway zur Hölle machen. So ist der Weg zum Ziel gepflastert mit blöden Bullen, die jede Geschwindigkeitsübertretung beinhart mit einer Strafe belegen, oder strafversetzten Mafiosi, die offensichtlich nichts Besseres zu tun haben, als unschuldige Trucker zu belästigen.

Der Weg zum Erfolg ist daher dementsprechend mühsam, und dies nicht nur wegen obengenannter Probleme. Der Spieler ist beim Fahren zum Zielort nicht an eine bestimmte Strecke gebunden, sondern kann (muß?) sich mittels mehrerer Karten den schnellsten Weg zum Ziel selbst suchen. Dies hat zur Folge, daß man einen nicht unbeträchtlichen Teil des Spiels damit verbringt, über spärlich befahrene Straßen zu donnern und gegen die Langeweile anzukämpfen.

Die Graphik paßt sich nahtlos dem Geschehen an und besticht durch dezente Unauffälligkeit. Das ganze Spiel wirkt lieblos zusammengeschustert und mehr als nur leicht angestaubt. Sowohl Texturen als auch Hintergrundgraphiken können den Spieler nicht vom Hocker reißen.

Der Sound hat sich schon allein durch den Verzicht auf die für deutsche Trucker übliche Musik ("Auf dem Highway Richtung München, da fahr ich meinen Truck, ich denke an ein Girl, das ich ziemlich gerne mag" - Reim dich oder ich hau dich! Furchtbar.) eine lobenswerte Erwähnung verdient, kann das Spiel aber auch nicht rausreißen.