Mysteriöse Mörderhaie, Feuerteufel, Geizhälse und sogar Armbanduhren spielen ganz entscheidende Rollen in den Fällen, die der Privatdetektiv Philip Maloney zu lösen hat. "Haarsträubend" sind die Stories aber nicht gerade...
Ein Womper ist ein kleines, pelziges Tier, das sich von Staub, ausgefallenen Haaren und anderen Abfällen ernährt. Das alles verarbeitet der frisch kreierte und bereits in Brüssel zum Patent angemeldete Schützling der Genforscherin Frau Hirschi zu kleinen roten Kügelchen, die er dann ausscheidet. Damit könnte Frau Hirschi eine rosige Zukunft bevorstehen - wäre da nicht ihr Freund, der anscheinend mit den Bauplänen für den kuscheligen Staubsauger auf und davon ist.
Als besagter Freund dann auch noch tot aufgefunden wird, tritt Privatdetektiv Philip Maloney als Mord- und Diebstahlsermittler in Aktion. Und der findet natürlich innerhalb kürzester Zeit heraus, ob die gute Hirschi, der schräge Psychologe Dr. Spenger, der seine Patienten am liebsten durch Fernbehandlung per Fax heilt, oder nicht vielleicht doch jemand (oder etwas) anderes für die Bluttat verantwortlich ist. Der ständig Whiskey-umnebelte Detektiv mit dem losen Mundwerk löst seine Fälle mit fast demselben Scharfsinn wie ein gewisser Columbo, mit dem er übrigens auch seine Vorliebe für Trenchcoats teilt.
In den insgesamt fünfzehn Stories in Roger Grafs neuem Buch bleibt Maloney wenig erspart. Einmal stellt sich ein Mörderhai, der in einem See nach und nach immer mehr Fischer tötet, selbst als psychopathisch veranlagter Angler heraus, dem das Anglerpatent entzogen wurde und der deshalb jetzt auf Rache sinnt. Ein anderes Mal wird eine Selbsthilfegruppe für Kleptomaninnen, die von einem Psychologen mit Waschzwang betreut wird, von einer Reporterin erpreßt. Und irgendwann führt eine gestohlene Armbanduhr zu einem ermorderten Puffbesitzer, der seinerseits wieder die Besucher des Etablissements beraubt hat.
Die "15 weiteren haarsträubenden Fälle" in "Der Womper" basieren auf der gleichnamigen - und äußerst beliebten - Hörspielserie des Schweizer Radiosenders DRS 3. Ihre Herkunft merkt man ihnen schon deutlich an den vielen Wortspielen an; diese klingen vorgelesen vielleicht ganz witzig, gedruckt aber eher verkrampft. Da auch die Fälle, die der arrogante und unsympathische Privatdetektiv zu lösen hat, nicht wirklich spannend oder auch nur ansatzweise originell sind, kann man von der Lektüre dieses Buchs eigentlich nur abraten. Bei soviel seichter Krimikost kriegt man richtig Sehnsucht nach der Knickerbocker-Bande...
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