Sklavenbefreiung

Endlich hat er’s geschafft! Mit dem Album Chaos And Disorder hat der Mann, den sie Prince nannten, seinen Knebelvertrag mit dem Mediengiganten Time-Warner gelöst und kann sich wieder seiner musikalischen Selbstverwirklichung zuwenden.

Jetzt läuft er ja schon seit Jahren mit dem dekorativen Wort SLAVE auf der Wange herum, um sich auf diese Art medienwirksam darüber zu beschweren, daß ihn die bösen Plattenbosse nicht gehen lassen. Ist wahrscheinlich nur wieder einer von diesen Werbetricks, aber was soll’s?

Musikalisch bringt der frischgebackene Ehemann und Familienvater nichts wirklich Neues, aber guter Prince-Durchschnitt ist schließlich immer noch besser als 92 Prozent der CDs, die sonst so auf den Markt geworfen werden. Die wichtigste „Reform“: er zeigt wieder, daß er rockt und ein wahrer Meister der Elektrogitarre ist – etwas, das Fans des kleinen Prinzen jahrelang viel zu selten bestätigt bekamen. (Wäre ja auch ein bißchen unsinnig, sich heutzutage noch auf die Dancefloor-Schiene zu verlassen, was?) Seine Band, die New Power Generation, ist zur perfekten Sound-Produktionseinheit zusammengewachsen, die Produktion ist makellos und die Songs haben zwar keine Hitqualitäten, sind aber durchaus solide. Man darf gespannt sein, zu welchen neuen Ufern (Zeichen) aufbrechen wird.

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