Paradies für Spinner

Was haben eine 27jährige Jungfrau, eine bisexueller FBI-Agent und ein romantisch veranlagter Schwuler mit der New Yorker Mafia gemeinsam? Sie alle würden gerne ein paar Takte mit Ziggy Maxx, seines Zeichens Barkeeper in Key West, plaudern. Mit "Virgin Heat" sorgt Laurence Shames für königliche Unterhaltung.

Die Liebe ist doch wirklich ein seltsames Spiel. Das muß auch Angelina Amaro, die einzige Tochter des New Yorker Dons, feststellen, als sie ihren Jugendschwarm Sal Matucci auf einem Urlaubsvideo ihres Onkels entdeckt. Dummerweise hat Matucci ihren Vater jedoch seinerzeit ins Gefängnis gebracht und versteckt sich seither dank Zeugenschutzprogramm in dem exzentrischen Örtchen Key West. Ohne lange zu überlegen, macht sich die 27jährige Jungfrau auf den Weg, um die Liebe ihres Lebens wieder zu finden und sorgt für Chaos im heimischen Paten-Universum. Denn sowohl die halbe Verwandschaft als auch das FBI hängen sich an ihre wohlgeformten Fersen. Ziggy Maxx, wie sich Matucci inzwischen nennt, bekommt plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit, als ihm lieb ist - und das kleine Nest in Florida platzt samt Gay-Hotel aus allen Nähten.

Mit "Virgin Heat", dem neuesten Eintrag in seine "Key West-Reihe", stellt Laurence Shames zum wiederholten Male sein komödiantisches Talent unter Beweis. Die herrlich verdrehte Lovestory strotzt richtiggehend vor schrullig-liebenswerten Charakteren, originellen Lokalitäten sowie einer gehörigen Portion Screwball-Comedy-Charme.

Shames versteht es meisterhaft, keinerlei Langweile bei der Lektüre aufkommen zu lassen; ein skurriler Vorfall jagt den nächsten. Vom als Tunte verkleideten Onkel Paulie über einen großangelegten Waffendeal mit Kuba - Shames hat sich einiges einfallen lassen, um den Leser köstlich zu unterhalten. Genau der richtige Lesestoff für die Sommermonate.