Eine Betrügerin erschleicht sich die Ehe mit einem süßen, reichen Latin Lover, um ihn zu vernichten: "Original Sin" ist ein spekulativer, unrealistischer und eigentlich langweiliger Film - aber Angelina Jolies blanke Brüste werden das Publikum schon ankeilen.
Der kubanische Kaffeeplantagenbesitzer Luis (Antonio Banderas) hat per Inserat eine Gattin gesucht. Nun wartet er am Hafen auf Julia, seine per Ferndiagnose Auserwählte. Als er Julia (Angelina Jolie) allerdings gegenübersteht, entpuppt sich das Blind Date als Überraschung: sie ist viel hübscher als auf dem Photo. Das trifft sich gut, denn Luis hat vorgegeben, eher dem Mittelstand anzugehören, um nicht allein aus Geldgier geheiratet zu werden. Welch ein Wink des Schicksals! Der Reiche und die Schöne haben sich gefunden. Die Ehe wird zu einer wahren Liebesgeschichte, und Luis verfällt seiner Julia mit Haut und Haar - auch wenn sie Geheimnisse zu haben scheint.
Dann aber tritt eines Tages der windige Privatdetektiv Downs (Thomas Jane) bei Luis auf und bekundet, auf der Suche nach Julia zu sein. Im nächsten Moment ist die gute Julia verschwunden, allerdings nicht ohne vorher Luis´ gesamte Ersparnisse zu plündern. Wut und Enttäuschung sind groß, aber dennoch kann sich Luis nicht von der innigen Liebe zu Julia lösen. Er macht sich auf eine erbitterte Suche. Als er sie schließlich findet, ist er aber zu weich, um ihr die geplante Kugel auch wirklich in den Kopf zu jagen. Was für ein Loser! Und dementsprechend wird es ihm auch fürderhin ergehen. Julia, die durchtriebene Ex-Hure und nunmehrige Heiratsschwindlerin, hat mit einem Komplizen nämlich alles genau durchdacht, und in diesem Spiel ist Luis als großer Verlierer an allen Fronten fix eingeplant...
Trotz vieler überraschender Wendungen, teils schöner Bilder und durchaus klug und passend gewählter Darsteller kommt "Original Sin" nie richtig in Fahrt. Das liegt wahrscheinlich daran, daß die Chemie zwischen Banderas und Jolie definitiv nicht vorhanden ist. Hier funkt es einfach überhaupt nicht. Daß der Film sein Happy-End als surreale, fast absurde Posse vorführt, ist zwar ein genialer Zug (weil das Ende hier nur tragisch sein kann), doch das rettet die Sache auch nicht mehr.
Das flache, unnuancierte Schauspiel Angelina Jolies sticht hier nicht gar so schmerzhaft hervor wie z. B. in "Tomb Raider" oder "Girl, Interrupted", aber es ist immer noch schlecht. Dafür dürfen sich die Sabberer über zahlreiche Nackt- und Erotikszenen freuen - man sieht nicht einmal die Narben an den Silikondingern.
"Original Sin" ist jedenfalls ziemlich uninteressant. Für ein Date ist er zu negativ, für einen Thriller zu schwülstig, für einen Kunstfilm zu inkonsequent: ein relativ farbloses Gebräu, in dem sich auch Antonio Banderas nicht in Hochform zeigt.
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