Düstere Zeiten herrschen auf Arrakis. Kaiser Frederick IV. ist tot, gemeuchelt durch die Hand seiner Konkubine Elara. Noch bevor die Leiche richtig kalt ist, rüsten die Häuser Harkonnen, Atreides und Ordos zum großen Krieg um die Nachfolge - alles zu bestaunen in "Emperor: Schlacht um Dune".
Westwood und Echtzeitstrategie: zwei Begriffe, die in der Geschichte der Computerspielindustrie untrennbar miteinander verbunden sind. Obwohl die Macher bei Westwood ihre größten Erfolge sicher mit "Command and Conquer" gefeiert haben, gilt "Dune II" noch immer als Maß aller Dinge im Bereich der Science-Fiction-Echtzeitspiele.
Mit "Emperor: Die Schlacht um Dune" steht nun der Nachfolger dieses ehrwürdigen Klassikers in den heimischen Läden. Das Game kommt in einer Doppel-DVD-Hülle, die neben der Installations-CD noch das Booklet und die jeweiligen Häuser-CDs beinhaltet. In den Einzel-Campaigns übernimmt der Spieler die Kontrolle über einen der oben genannten Stämme. Neben den Solomissionen gibt es natürlich auch noch die Option des Multiplayer-Modus, in dem der Spieler entweder mittels LAN oder Internet gegen andere Leute antreten darf.
Der Hintergrund von "Dune" ist spätestens durch den gleichnamigen Film bekannt. Für alle Ketzer, die sowohl Buch als auch Film ignoriert haben, hier eine Mini-Zusammenfassung von "Dune": Der Wüstenplanet Arrakis ist die einzige Quelle von Melange, einer Supersubstanz - auch als Spice bekannt -, die nicht nur für interstellare Raumfahrt benötigt wird, sondern obendrein auch noch ungeahnte psychische Fähigkeiten freisetzt und die natürliche Lebensspanne verlängert. Wer diesen Planeten beherrscht, hat großen Einfluß im Kaiserreich. Das ganze Theater beginnt, als der Kaiser die Kontrolle von Arrakis dem Hause Harkonnen entreißt und in die Hände des altehrwürdigen Hauses Atreides legt. Die Harkonnen lassen sich das natürlich nicht gefallen und sorgen für allerlei Probleme.
Es liegt nun am Spieler, zu entscheiden, welches Haus sich den Thron und somit die Macht auf Arrakis sichern soll. Dabei haben alle Häuser unterschiedliche Stärken und Schwächen, ohne daß eines der drei Haupthäuser insgesamt besser oder schlechter ist als ein anderes. Zusätzlich zu Harkonnen, Atreides und Ordos gibt es in "Dune" auch noch mehrere Subhäuser wie zum Beispiel die Ix, Fremen oder Sardaukar. Diese Häuser stehen dem Spieler als Verbündete während einer Kampagne zur Verfügung und bringen neue Einheiten in den Feldzug mit.
Graphisch präsentiert sich "Emperor: Schlacht um Dune" in allerfeinstem 3D. Die Gebäude und Einheiten sind wirklich detailliert dargestellt und bieten einiges an Effekten. Besonderes Optikzuckerl sind die zwar nervigen, aber graphisch beeindruckenden Angriffe der Sandwürmer, die den Armeen das Leben schwer machen. Abgerundet wird die hochgradige Präsentation von "Dune" durch brutal klingende Kampfgeräusche und Explosionen, die das digitale Abmurksen feindlicher Einheiten erst richtig lustig machen.
Bei Spielen dieser Art ist ein intelligentes und logisches User-Interface für den echten Spielspaß unumgänglich. Neben den mittlerweile fast standardisierten Menüs für die technische Entwicklung neuer Einheiten kann "Emperor: Schlacht um Dune" mit einem Feature aufwarten, das vor allem den etwas gestreßteren Zeitgenossen gefallen wird: Während bei vielen anderen Spielen das Sammeln von notwendigen Ressourcen zum Bau der Einheiten oft mehr Aufwand in Anspruch nimmt als die tatsächlichen Missionen, geht das bei "Emperor" fast automatisch. Einfach eine Fabrik und die passenden Fahrzeuge basteln, und schon nehmen diese ihre Aufgaben selbständig wahr. Das bringt viel Zeit, die man in taktische Feinheiten investieren kann, um die einzelnen Missionen besser zu überstehen. Die AI von "Emperor: Schlacht um Dune" ist solide und bietet keinen Anlaß zur Klage, allerdings auch wenig bis nichts wirklich Neues. Einzig und allein die gegnerischen Einheiten wirken manchmal ein wenig desorganisiert und ratlos.
Wie sein Vorgänger "Dune II" bietet auch "Emperor: Schlacht um Dune" Spielspaß en masse. Allerdings sollten sich ernsthafte Spieler damit abfinden, daß ihr soziales Leben doch unter diesem Spiel leiden wird. Der Suchtfaktor des Games ist größer als bei allen anderen vergleichbaren Spielen dieser Art. Die Zeit vergeht wie im Flug, und es kann schon mal vorkommen, daß der Dune-Junkie wichtige Termine verpaßt...
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