Geisterte in den Achtzigern noch Matt Frewer als friedliebendes Cyber-Tamagotchi durch die Landschaft, so zeigt uns Russell Crowe in dem Neunziger-Jahre-Thriller "Virtuosity", was eine virtuelle Harke ist. Neuerdings ist dieser Film auch auf DVD erhältlich.
Während Russell Crowe heute als ansehnlicher Blockbuster-Gladiator gilt, dem es auf Knopfdruck gestattet war, die Hölle im antiken Rom zu entfesseln, durfte er zuvor bereits einige ganz andere Charaktere mit Leben erfüllen - wie etwa den rücksichtslosen Cyberkiller Sid 6.7 als Gegenspieler Denzel Washingtons in "Virtuosity". Dank der Neuveröffentlichung aus dem Hause Paramount darf das spannende Spektakel jetzt erstmals in seiner ungeschnittenen Pracht genossen werden.
Erzählt wird die Geschichte des inhaftierten Ex-Cops Parker Barnes (Denzel Washington), der in der Ausübung seiner Pflicht etwas zu "tough" mit Gesetzesbrechern umgegangen ist. Um seinen Aufenthalt etwas zu verkürzen, stellt Barnes sich als Testobjekt für diverse High-Tech-Projekte der Regierung in Sachen künstlicher Intelligenz zur Verfügung und nimmt es in der virtuellen Realität immer wieder mit dem mordlustigen Sid 6.7 (Russell Crowe) auf, bis dieser durch Zufall einen Weg in die reale Welt findet. Dummerweise entdeckt Psychopath Sid 6.7 dort erst richtig die Lust am Töten; kein Wunder, ist seine künstliche Intelligenz doch ein aus den Persönlichkeitsprofilen von zweihundert Schwerverbrechern zusammengemixter Cocktail. Diesen muß der arme Barnes natürlich ausschlürfen. Wenn das nicht nach Unterhaltung klingt...
Für Regisseur Leonard war "Virtuosity" nach "Der Rasenmähermann" bereits der zweite Ausflug in die unendlichen Weiten der virtuellen Realität. Haperte es in der King-Verfilmung noch ein wenig an Spannung und Tempo, präsentiert sich dieses actionlastige Vehikel bereits als solide inszenierte Unterhaltung, die keine Langweile aufkommen läßt. Crowe brilliert dabei als durchgeknallter "Deus ex machina".
Leider herrscht auf der DVD akuter Mangel an Special Features, denn außer einem Trailer wird nichts geboten. Allerdings macht der Silberling dieses Manko durch ein gestochen scharfes Bild sowie die gelungene DD-5.1-Umsetzung wieder mehr als wett. Freunde von Max Headrooms bösem Bruder Sid 6.7 sollten sich die Scheibe deshalb nicht entgehen lassen.
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