Fünf Jahre nach dem sang- und klanglos untergegangenem Konzeptalbum "Pinkerton" versuchen die vier Kalifornier von Weezer mit ihrem neuen Werk "The Green Album" einen Trend zu verfolgen, den sie vor acht Jahren mitbegründeten.
Außerhalb von den USA sind sie eigentlich noch ziemlich unbekannt: das kalifornische Quartett namens Weezer. Dort konnte die Band mit ihrem aktuellen "The Green Album" jedoch gleich in der ersten Woche nach Erscheinen den passablen vierten Platz der Billboard-Charts für sich beanspruchen. Nach zwei richtig gut gelungenen Alben und einigen Charts-Erfolgen mit Nummern wie "Buddy Holly" oder "Undone - The Sweater Song" ist dieser vierte Platz für den neuen Longplayer allerdings nicht wirklich gerechtfertigt.
Die Songs auf "The Green Album" wenden sich stilistisch von denen des 1996 erschienenen, künstlerisch höchst anspruchsvollen und leider völlig unterschätzten Konzeptalbums "Pinkerton" ab und gehen stärker in Richtung des härter angelegten Debüts. Wie schon 1994 hat der ehemalige Kopf von The Cars, Ric Ocasek, den Pruduzentenstuhl eingenommen; herausgekommen sind dabei zehn mäßige Post-Grunge-Songs, die mit den alten Highlights leider absolut nicht mithalten können.
Da sind zwar immer noch nette Melodien, reichlich Harmonien und offensiv naive Texte zwischen Euphorie und Melancholie - nur war das alles schon einmal da, wahrscheinlich sogar bei Weezer selbst, und das besser als jetzt. Der Opener "Don´t Let Go", "O Girlfriend" und vor allem das entspannte "Island in the Sun" gehören noch zu den besseren Liedern von "The Green Album"; bei Nummern wie der langweiligen ersten Single-Auskopplung "Hash Pipe" muß man aufpassen, daß man sie nicht überhört.
Nach fünf Jahren hätten Rivers Cuomo (Gitarre, Gesang), Brian Bell (Gitarre), Patrick Wilson (Drums) und der neue Bassist Mikey Welsh schon etwas mehr bieten müssen als magere 28 Minuten Post-Grunge-Nummern, die sich ausschließlich durch Einfallslosigkeit auszeichnen. Wie auch immer, Fans der Band werden wahrscheinlich höchst zufrieden mit dem Gebotenen sein. Alle anderen können ja auf ein besseres viertes Album hoffen, für das Weezer gerade im Studio stehen.
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