Wenn ein etablierter und ein aufstrebender Star des Hollywood-Kinos mit einem renommierten Regisseur zusammentreffen, sollte eigentlich ein grandioser Film entstehen. Diese Rechnung geht allerdings nicht immer auf, wie "Makellos" auf elegante Weise beweist.
Walt Koontz, gespielt von Robert De Niro ("Taxi Driver", "Angel Heart") ist ein richtig tougher Ex-Cop, in dessen strenger Moralwelt kein Platz für Schwuchteln, Transvestiten und ähnlich schräge Vögel ist. Sein Nachbar Rusty, dargestellt von Philip Seymour Hoffman ("Boogie Nights", "Magnolia") ist eine schräge Drag Queen, dessen (deren) einziger Traum eine Geschlechtsumwandlung ist, die ihn zu einer richtigen Frau macht. Das Geld dafür versucht er mit Auftritten als Stand-up-Comedian, Musiker und Gesangslehrer zu verdienen.
Als es in der Gegend zu einer Schießerei kommt, erleidet Walt beim Versuch, die Täter zu stellen, einen Schlaganfall. Als Folge ist eine Körperhälfte gelähmt. Walt kann sich zunächst nur schwer mit seinem neuen Zustand abfinden und denkt an Selbstmord, bis ihm sein Physiotherapeut empfiehlt, zur Verbesserung seiner Sprachfähigkeiten Gesangsunterricht zu nehmen. Da er allerdings nicht quer durch das ganze Viertel humpeln will, bleibt ihm nur die Möglichkeit, bei seinem Nachbarn in die Lehre zu gehen.
"Makellos" ist ein Film über die Freundschaft zwischen zwei völlig unterschiedlichen Männern, die sich im Laufe des Geschehens entwickelt. Während zunächst Walts Abneigung gegen Homosexuelle und Rustys Verachtung der gesellschaftlichen Konventionen im Vordergrund stehen, wechselt die Thematik ab der Hälfte und widmet sich der Freundschaft der beiden Hauptcharaktere.
Getragen wird der Film von der wie üblich genialen Performance der beiden Hauptdarsteller Robert De Niro und Philip Seymour Hoffman. Doch selbst deren grandiose Leistung kann das Hauptproblem des Streifens nicht verbergen. Die Handlung ist extrem dünn und absolut voraussehbar; Originalität oder Einfallsreichtum fehlen fast zur Gänze. Selbst vor den abgedroschensten Handlungssträngen schreckt diese Klischeekette nicht zurück - egal ob es nun die Hure mit dem Herz aus Gold, der homophobische Cop oder die extrovertierten Drag Queens sind, Regisseur und Drehbuchautor Joel Schumacher hat sie alle in seinen Film eingebaut. Die tiefsinnige Charakterstudie, die "Makellos" angeblich sein soll, darf man sich von dem Film nicht erwarten. Doch für einen netten Abend mit etlichen Lachern ist "Makellos" allemal gut.
Die DVD ist mit gutem Sound (5.1 Dolby Digital) und Bild ausgestattet. An Special Features mangelt es jedoch enorm. Abgesehen von einem Trailer und Ausschnitten aus Interviews sucht man Extras auf der DVD vergeblich. Überaus störend sind wie üblich die deutschen Untertitel in der englischen Originalfassung.
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