Das Sondereinsatztruppen-Schießspiel "Rainbow Six: Rogue Spear" bietet eine interessante Kombination aus Taktik und knallharter 3D-Action.
Terrorismus: die illegale Verwendung von Gewalt, die von einer Gruppe von Individuen eingesetzt wird, um deren Ideologie oder Glauben zu fördern.
Wer nach dieser Definition denkt, daß er in "Rainbow Six: Rogue Spear" gegen NATO-Truppen ins Feld ziehen darf, befindet sich im Irrtum. Die sind mit dieser Definition eindeutig nicht gemeint, da es auf das Wort "illegal" ankommt; und das bedeutet, daß es anerkannten Armeen erlaubt ist, ihren Glauben mit Waffengewalt durchzusetzen, ohne dafür als Terroristen bezeichnet zu werden. Man denke dabei nur an die derzeitige Situation in Israel...
Furcht ist die wichtigste Waffe des Terrorismus. Neben den eigentlichen Opfern sind auch all die Fernsehzombies betroffen, die Angst haben, sie könnten die nächsten sein, wenn die bösen Terroristen ihre "Massenvernichtungswaffen" einsetzen. Um solche Szenarien nicht wahr werden zu lassen, haben sich die Regierungen der Welt in der Spieleserie des Polit-Thriller-Autors Tom Clancy zusammengeschlossen und eine strenggeheime Organisation namens Rainbow Six gegründet, um unkonventionelle Bedrohungen mit ebenso unkonventionellen Methoden zu bekämpfen.
In "Rogue Spear" leitet der Spieler ebendiese multinationale Spezialeinheit, deren Auftrag es ist, den Terrorismus überall in der Welt zu bekämpfen. Als Bestandteil der 17 Missionen umfassenden Kampagne muß man Teammitglieder auswählen, ihnen Waffen und Ausrüstung zuweisen, die Aktionen planen, die das Team ausführen soll, und anschließend die Mission ausführen und deren Ziele erreichen. Das klingt zwar recht einfach, ist es aber ganz und gar nicht.
Die Planung der Einsätze ist nämlich keineswegs in ein paar Minuten abgeschlossen. Wie im richtigen Leben dreht sich auch in "Rogue Spear" alles darum, gut vorbereitet zu sein. Die Probleme beginnen schon mit dem Aussuchen der Team-Mitglieder, da die Anzahl der mitgeführten Spezialisten auf vier begrenzt ist. Der Spieler muß - je nach Mission - Experten aus insgesamt fünf verschiedenen Gebieten auswählen, um einen Erfolg mit minimalen bis gar keinen Verlusten zu erreichen. So ist es beispielsweise von Vorteil, bei einer Bombenentschärfung mit inkludierter Geiselbefreiung einen Sprengstoff- und einen Aufklärungsspezialisten mitzunehmen. Andererseits wäre bei bei einer Mission, in der Sicherheitssysteme überbrückt werden sollen, der Sprengstoffexperte fehl am Platze - hier wird man sich eher für den "Tech-Wiz" entscheiden. Damit die Angriffskraft nicht zu kurz kommt, kann der Spieler als Verstärkung auch noch einen Offensivexperten und einen Scharfschützen ins Team aufnehmen.
Ist diese Hürde einmal geschafft, steht das Problem der Ausrüstung an. Man muß sich für zwei von insgesamt 28 verschiedenen Waffen entscheiden und entscheiden, ob man Reservemunition oder einen Herzschlagmonitor mitnimmt. Erst danach geht das Spiel in die wohl langwierigste und auch wichtigste Phase über - nämlich die der Planung.
Man kann die eigenen Teams das betreffende Missionsgebiet Raum für Raum abgehen lassen und ihnen dabei auch für jeden Raum bestimmte Aktionen zuweisen, wie z.B. eine Bombe zu plazieren, den betreffenden Bereich zu verteidigen, eine Geisel zu befreien oder gar eine Wanze anzubringen. Ist alles zur Zufriedenheit des Spielers ausgerüstet und geplant, geht es an die Ausführung des zuvor erstellten Plans - und somit an den ultimativen Test des taktischen Geschicks.
Graphisch bietet das Spiel eine solide, wenn auch nicht aufsehenerregende Leistung. In Sachen Sound ist nur zu erwähnen, daß dieser großteils zum Spiel paßt, weil er einfach nicht vorhanden ist. So soll das bei verdeckten Operationen ja auch sein... "Rainbow Six: Rogue Spear" ist alles in allem zwar ein recht zeitintensives Spiel, das Hobby-Antiterroristen jedoch sehr viel Spaß machen wird.
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