Monsterschildkröten-Trilogie

Godzillas größter Konkurrent - der gepanzerte Feuerspucker Gamera - ist zwar auch nur ein Japaner im Monsterkostüm, aber dennoch bei kindischen Menschen in aller Welt beliebt. Eine neue DVD-Box wird Fans in Euphorie versetzen.

Als das japanische Filmstudio Toho 1954 das Riesenmonster Godzilla zum Leben erweckte und in den darauffolgenden Jahren einen Kinoerfolg nach dem anderen landete, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Konkurrenzfirma Daiei auf die neue Monsterwelle aufspringen würde. 1965 war es dann soweit: Gamera - eine feuerspuckende Riesenschildkröte - wurde geboren und avancierte binnen kürzester Zeit zum Liebling aller dicken japanischen Kinder. Es folgte eine Reihe von Sequels, in denen sich das grüne Gummimonster mit diversen Gegnern herumprügeln durfte. Mitte der 70er Jahre ebbte der Monster-Boom in Japan ab, um in den späten 90ern glorreich reinkarniert zu werden.

Die soeben erschienene "Gamera - 5-DVD-Box" setzt sich aus folgenden Perlen zusammen:

"Gamera - The Guardian of the Universe" (1995)
Gaos, eine Riesenfledermaus, spaltet mittels Laserstrahl Autos, Flugzeuge und Häuser, um zu guter Letzt noch den Tokyo Tower zu zerstören. Da kommt Freund Gamera aus den Tiefen des Weltalls geflogen, um dem Monster gründlich die Leviten zu lesen. Eine gelungene Special-FX-Orgie, gemischt mit ansehnlichen, telepathisch begabten Teenies und der wie immer hilflosen Armee, rundet das erste Remake dieser Serie ab.

"Gamera vs. Legion - Assault of Legion" (1997)
Diesmal heißt das Ungeheuer (sehr biblisch) Legion. Zuerst ist es noch als blutdürstiges Monster in Menschengröße zu sehen, aber dann zeigt es bei einem Anschlag auf die Insassen eines U-Bahn-Waggons seinen wahren Charakter. Im Verlauf des Films mutiert Legion auf Hochhausgröße - genau richtig, um mit Gamera am Flughafen von Tokio ein gnadenloses Duell auszufechten.

"Gamera vs. Iris - Revenge of Iris" (1999)
Gamera, Gaos und ein Flugungeheuer namens Iris dürfen zur Monsterschlacht antreten. Wieder einmal begeistern die professionellen Special-FX. Die Macher der Serie verstehen es meisterlich, einen vergessen zu lassen, daß es sich hierbei um Japaner in Gummikostümen handelt. Einige feine Computer-Animationen runden die Sache noch ab. Gamera muß hier im Schlußkampf seine rechte Pranke opfern, um am Ende als leicht angeschlagener Gegner einem Riesenschwarm aus kleinen Gaos-Fledermäusen entgegenzuwanken.

Regisseur Shusuke Kaneko beendete mit dem dritten Teil seine Arbeit bei Daiei, um sich nunmehr dem 25. "Godzilla"-Film ("Battle on Fire" - japan. Kinostart: 15. 12. 2001) zu widmen.

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Gamera
(Tobias, 06.01.2003 23:16)