Auch wenn James Bond derzeit im Kino "die Welt nicht genügt", hat er auf der Playstation noch eine Rechnung vom letzten Abenteuer offen.
In "Der Morgen stirbt nie" hat der Agent mit der Lizenz zum Töten mit dem Medienbaron Elliot Carver zu tun, der einen Krieg zwischen Großbritannien und China anzuzetteln versucht, um die Quoten seiner Zeitungen und Fernsehsender zu steigern. Wie üblich kann im Endeffekt nur noch James Bond die Welt vor dem Untergang retten.
An zehn aus dem Film bekannten Schauplätzen geht es hauptsächlich darum, gegnerische Agenten zu erschießen. Zwar erhält man in jeder Mission eine bestimmte Aufgabe und eine spezielle Ausrüstung zu deren Erledigung (z. B. explodierende Manschettenknöpfe oder ähnliches), allerdings beschränken sich die Anforderungen meist auf das Suchen von Orten oder Dingen und sind mit einem Tastendruck zu erledigen.
Was im Spiel fehlt, ist Abwechslung. Egal, wo man sich befindet - das Ziel des Spielers ist es immer, Leute abzuknallen, einen Gegenstand zu benutzen, wieder ein paar Gegner wegzuputzen und dann das Ende des Levels zu finden. Darüber können auch die kurzen Sequenzen, in denen man Ski fahren oder den BMW steuern kann, nicht hinwegtäuschen. Diese Sektionen machen zwar kurzfristig Spaß, sind aber, wie der Großteil des Spiels, sehr simpel und auch schnell vorbei.
Das Game erinnert sehr an das schon etwas ältere "Syphon Filter" der 989 Studios. Angefangen bei der Thematik Agententhriller bis hin zur Steuerung aus der dritten Person - alles war schon einmal da, und zumeist besser. Die Missionen sind zu einfach und zu kurz; "Der Morgen stirbt nie" kann man innerhalb weniger Stunden durchspielen. Auch in Sachen Grafik war schon Besseres da. Clipping-Fehler und "durchsichtige" Wände sind keine Seltenheit; nicht einmal die Steuerung kann richtig überzeugen, da sie zu unpräzise ist. Allein die vielen Clips aus dem Film und die Musik, bestehend aus Remixen des altbekannten Bond-Themes, fallen positiv auf und tragen zur Atmosphäre bei.
"Der Morgen stirbt nie" kann seinem hervorragendem Vorgänger auf dem Nintendo 64, "Goldeneye 007", in keiner Hinsicht das Wasser reichen. Wahrscheinlich mußte das Spiel unbedingt gleichzeitig mit dem neuen James-Bond-Film "Die Welt ist nicht genug" herauskommen und wirkt deswegen so unfertig. Fazit: Zurück damit in Q's Labor!
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