Sie klingen wie Ministry, KMFDM oder Fear Factory, sind aber bei weitem noch nicht so bekannt wie ihre Vorbilder. Die bei uns ziemlich unbekannten November 17 versuchen zu zeigen, wie sich Industrial Rock anhören sollte. Leider bleibt es bei den guten Vorsätze
Seit 1993 besteht die Band aus dem tief in Arizona gelegenen Kaff Tempe. Sänger Trevor Askew gründete damals zusammen mit seinen Schulfreunden Jason Kowalski, dem Gitarristen der Truppe, Damon (drums), Mark Keltner (bass) und Chris Cannella, der sich um Programmierung und Sampling kümmert, eine Band, die von der amerikanischen Presse bereits als die beste "gitarrenlastige Industrial-Gruppe seit Ministry" bezeichnet wurde. Nur vier Monate nach ihrer Formierung schafften es die fünf Computerfreaks, auf die "Foundation Forum Best Unsigned Bands"-Compilation zu kommen. Danach folgten Auftritte als Vorgruppe von Genregrößen wie Marilyn Manson oder Ministry. Und bald darauf kam das Debütalbum "Trust No One" - doch der Durchbruch ließ weiter auf sich warten.
Ihr zweites Album "Defy Everything" zeigt klar, wo die Band steht - zwischen ein paar modernen Industrial- und Elektronik-Einflüssen kreieren sie elf handwerklich bemerkenswerte, zum Teil jedoch leider ziemlich ideenlose Nummern. Durch Tracks wie den Opener "Rust", den man übrigens derzeit in der aktuellen Levi´s-Werbung hören kann, oder die düstere Instrumentalnummer "Descent" bleibt das Album zumindest stellenweise spannend. Größtenteils sind die Nummern aber nach ein und demselben Muster gestaltet: schnelle, harte Riffs, aggressive Drums, wütender Gesang, dazwischen immer wieder morbide Medien-Samples. Als Thematik müssen selbstverständlich Revolution und Zerstörung herhalten.
Vielleicht bringt ja das nächste Album ein paar neue Ideen, die November 17 dann den großen Erfolg bescheren. Die vorliegende CD ist jedenfalls nur durchschnittliche Kost für Fans des Genres; hineinhören kann aber nicht schaden.
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