Eine Parodie auf das "Star Trek"-Universum und seine absonderliche Fan-Gefolgschaft war schon lange überfällig. "Galaxy Quest" wird endlich allen diesbezüglichen Ansprüchen gerecht.
Während der 70er Jahre waren sie die heldenhafte Crew des Raumschiffs "Galaxy Quest" in der gleichnamigen Space-Soap-Opera. Davon ist nicht mehr viel übrig; heute sitzen "Commander Peter Quincy Taggart" (Tim Allen) und seine Leute ihre Zeit auf Nerd-Conventions ab, geben Autogramme und müssen sich mit absurden Fragen verkleideter Fans abmühen. Taggart ist ohnehin stets besoffen und kommt auch zur neuesten Convention viel zu spät, um dann auch gleich noch ein paar Fans zu desillusionieren.
Aber diesmal ist alles anders. Eine Gruppe eigenwillig gekleideter und offenbar verhaltensgestörter Leute bittet Taggart um Unterstützung im Kampf gegen einen Weltraumtyrannen. Taggart spielt mit, weil er seinen Fans eine Freude machen will, muß aber schließlich erkennen, daß die Sache ernst ist: Die Typen sind Aliens und haben tatsächlich ein interstellares Problem. Sie halten die Crew der "Galaxy Quest" für echt und haben sogar das Originalraumschiff nach Vorlagen aus der Serie nachgebaut - voll funktionsfähig. Völlig von den Socken und in betrunkener Begeisterung holt Taggart den Rest der Crew an Bord. Auf sie wartet das Abenteuer ihres Lebens...
Wer sich ein wenig auskennt im "Star Trek"-Universum, kann sich gut vorstellen, wie witzig ein derartiger Film sein kann. "Galaxy Quest" erfüllt tatsächlich sämtliche Erwartungen. Alan Rickman als frustrierter Ex-Shakespeare-Darsteller mit Latexhaube (die Spock-Entsprechung) leidet darunter, für seine Fans immer die gleichen Sprüche aufsagen zu müssen (so wie Leonard Nimoys "Live long and prosper"). Sigourney Weaver in blonder Perücke und Wonderbra ist die perfekte Persiflage auf Jane Fondas Barbarella. Gänzlich grandios auch Sam Rockwell als "Crewmitglied Nummer fünf" (das in der Serie immer nach den ersten fünf Minuten stirbt).
Neben hocherfreulichen Spezialeffekten und einem Sperrfeuer an Seitenhieben auf die Gepflogenheiten in TV-SciFi-Serien schafft es "Galaxy Quest" sogar, die ergebenen Fans von "Star Trek" nicht völlig zu Affen zu machen, sondern gewinnt ihnen durchaus liebenswerte Seiten ab. Wer also ab und an im Jean-Luc-Picard-Outfit durch seine Wohnung schwebt, braucht den Besuch des Films auch nicht zu scheuen. Beste Unterhaltung ist garantiert.
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