Brendan Fraser ist zwar fett geworden, aber er schafft es in "Die Mumie kehrt zurück" trotzdem, Tausende hundsköpfige Anubis-Krieger davon abzuhalten, die Welt in Finsternis zu stürzen. Ach ja: Ein Kind muß diesmal auch mitspielen.
Im alten Ägypten gab es einst den Skorpionkönig (gespielt von WWF-Profi-Wrestler The Rock), der sich mit dem damaligen Pharao anlegte, geschlagen wurde, sich dann mit dem finsteren Gott Anubis verbündete und mit dessen hundsköpfigen Heerscharen den Endsieg errang. Allerdings hinterging der Typ auch Anubis - und wurde deswegen für alle Zeit verflucht: Alle 6000 Jahre muß er nun wiederkehren, um die Welt der Menschen in Schutt und Asche zu legen.
Der gute Rick O´Connell (Brendan Fraser), der vor zehn Jahren die wiedergängerische Mumie des Priesters Imhotep erledigt hat, weiß davon vorerst natürlich nichts. Er ist mit Evelyne (Rachel Weisz) glücklich verheiratet und hat einen lustig-naseweisen Sohn, der sich auch für Archäologie erwärmt. Bei Grabungen entdeckt die Familie den Armreif des Anubis, der eine Schlüsselrolle in der ganzen Skorpionkönig-Angelegenheit spielt. Söhnchen Alex (Freddie Boath) legt das Ding kurzentschlossen an - und kriegt es nicht mehr runter. Fortan ist er dazu verdammt, am Tag der Auferstehung des Skorpiontypen in einer goldenen Pyramide in einer verborgenen Oase in der Sahara anwesend zu sein - oder zu sterben.
Eine Gruppe ägyptischer Verschwörer, unter ihnen die Reinkarnation der Imhotep-Freundin Ankh Sun Amun (Patricia Velasquez), beschwört im British Museum die Mumie von Imhotep zur Wiederauferstehung, was auch gelingt. Der Grund ist simpel: Der vertrocknete Herr hat als einziger die Macht, den Skorpionkönig zu besiegen.
Und dann gibt es natürlich noch die Krieger um Ardeth Bay (Oded Fehr), die sich schon im ersten Teil als historisch zur Imhotep-Verhinderung verpflichtete Gruppe wichtiggemacht haben. All diese Leute - das sind eine ganze Menge - brechen auf, um in Ägypten nach der goldenen Pyramide zu suchen und die Wiederkehr des Skorpionkönigs zu verhindern. Und in der verborgenen Oase kommt es zum Showdown...
"Die Mumie kehrt zurück" hat als Sequel wirklich bemerkenswerte Qualitäten. Der Film schafft es, sich nicht einfach zu wiederholen, sondern seine bekannten Charaktere und auch die besonders herausstechenden Spezialeffektszenen in frischer Verpackung erscheinen zu lassen. Von Anfang an prügelt das Spektakel mit Action und Special Effects dahin, gönnt sich zwischendurch immer wieder nur vernünftig kurze Kitschszenen, die meist auch ins Lustige gezogen werden, und hält seine Zuseher gekonnt in Atem. Klar muß man immer wieder den Kopf schütteln, wenn es einfach zu blöd wird; aber das hat man auch gleich wieder vergessen, sobald die nächste Action-Etappenschlacht beginnt.
Brendan Fraser, der in "George of the Jungle" vor ein paar Jahren noch ein gestählter Adonis wie aus dem Fitneßkatalog war, hat ordentlich Speck angesetzt, keine Frage; er ist mittellustig wie in allen seinen Filmen. Rachel Weisz ist ebenfalls eher unauffällig. Schauspielerisch wird der Film vor allem von The Rock als Skorpionkönig sowie dessen Gegner Arnold Vosloo (Imhotep) und Patricia Velasquez (Ankh Sun Amun) beherrscht. Angeblich kam The Rock so gut an, daß er als Skorpionkönig demnächst einen eigenen Film bekommen soll.
Das Mumien-Sequel ist wahrscheinlich das Maximum an Unterhaltung, das man derzeit in Hollywood kriegen kann: berauschender Rhythmus, jede Menge beeindruckender Spezialeffekte, ein bißchen Kitsch, ein bißchen Witz, eine Prise Horror, ein Schuß jugendfreier Erotik. Man unterhält sich bestens - und hat das ganze Theater ziemlich schnell wieder vergessen.
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