Nach seiner einmaligen Vorführung im Rahmen des Wiener Sommerkinos ist der japanische Zeichentrick-Hit "Perfect Blue" derzeit auch regulär im Kino zu bewundern.
Zu den angesagtesten Animes der letzten Jahre gehört neben dem Box-Office-Hit "Mononoke Hime" (engl. Verleihtitel "Princess Mononoke") sicherlich der Psychothriller "Perfect Blue", der seit Freitag im Wiener Filmcasino zu bestaunen ist. Wem die Viennale zu unausgewogen ist, dem bietet sich hier zumindest einmalig eine nette Alternative.
Mima ist Lead-Sängerin einer äußerst erfolgreichen japanischen Girlieband. Eines Tages will sie ihren künstlerischen Horizont ein wenig erweitern und beschließt, sich künftig der Schauspielerei zu widmen, womit sie ihre Fans jedoch kräftig vor den Kopf stößt. Einen der Bewunderer stört ihr Schritt anscheinend ganz besonders, denn plötzlich taucht im Internet eine mysteriöse Homepage auf, in deren Rahmen Mimas Alltag minutiös genau geschildert wird. Normalerweise ist das bei beliebten Stars ja nichts Besonderes, doch in diesem Online-Tagebuch kann man nicht nur nachlesen, was sie in der Öffentlichkeit treibt, sondern auch innerhalb ihrer eigenen vier Wände. Es geht sogar noch einen Schritt weiter - der Betreiber der Page weiß anscheinend, was sich in Mimas Kopf abspielt. Wirklich bedenklich wird die Situation jedoch erst, als die fiktiven Morde, die Mima in ihrer Fernsehserie begegnen, plötzlich zur Realität werden und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen. Tja, der (Alp-)Traum vom Showbusineß eben.
Wer noch immer glaubt, Zeichentrickfilme seien reiner Kinderkram (Ignoranten sterben anscheinend nie aus), den wird "Perfect Blue" zweifelsfrei eines Besseren belehren, bietet er doch nicht nur gut anderthalb Stunden Nervenkitzel, sondern beweist ganz nebenbei, daß innerhalb der gezeichneten Grenzen eines Animationsfilms jedes Genre existieren kann, ohne an Qualität einbüßen zu müssen. Scheinbar geht´s auch ohne Menschen aus Fleisch und Blut...
Lassen Sie sich die Chance auf diesen hervorragenden Zeichentrickterror lieber kein zweites Mal entgehen!
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