Der beliebteste Wandkrabbler der Welt gibt sein 3D-Debüt auf der Playstation - und trifft in "Spider-Man" allerlei Bekannte aus dem Marvel-Universum.
Nachdem Superhelden wie Batman ("Batman Forever"; "Batman & Robin"), Hulk ("The Incredible Hulk") und Spawn ("Spawn - The Eternal") auf der Playstation so fürchterlich umgesetzt worden sind, ist es durchaus verständlich, wenn man dem neuesten digitalisierten Comic-Übermenschen anfangs skeptisch gegenübersteht. Schließlich handelt es sich ja gerade bei Spiderman alias Peter Parker um eine der beliebtesten Figuren aus dem Hause Marvel, also wünscht man gerade ihm keinen Absturz in Sachen Konsolen-Game.
Doch mit dem Joypad in der Hand kann man bald beruhigt feststellen, wie unangebracht das Mißtrauen war: Die Entwicklerfirma Neversoft, bekannt durch "Tony Hawks Pro Skateboarding 1 + 2", beschert Fans des Helden mit "Spider-Man" eine mehr als gelungene Adaption der Abenteuer des Netzspinners. Dank der "Tony Hawks"-Engine krabbelt Spidey in schöner Grafik an Wänden und Decken entlang. Dieses Feature hört sich nicht nur nett an, sondern ist auch recht nützlich, denn so kann man sich unbemerkt in einen Raum schleichen und die bösen Geiselnehmer ausschalten, bevor sie ihre Gefangenen eliminieren.
Mit Hilfe der in Mr. Parkers Handgelenken integrierten Netzdrüsen schwingt man sich von Haus zu Haus, spinnt die eigenen Fäuste ein (um deutlich härter zuschlagen zu können), verschießt Netzbälle, wickelt die Gegner ein oder hüllt sich selbst in einen Kokon (so ist man für kurze Zeit zwar bewegungsunfähig, aber auch unverwundbar). Ansonsten kickt und puncht man sich durch Horden von Bankräubern, Geiselnehmern, Echsenmännern und Symbionten. Bei den Boßkämpfen geht es allerdings nicht immer so einfach zu, da manche eine ganz spezielle Taktik erfordern - diese findet man jedoch meist recht schnell heraus.
"Spider-Man" lockt auch mit zahlreichen Goodies wie z. B. einem Charakterbetrachter, in dem man von Venom über Doc Ock, die Fackel und Scorpion bis hin zu Daredevil und Black Cat jede Figur beäugen kann, die in Spideys Welt Rang und Namen hat. Weiters sind im Spiel überall Mini-Comics versteckt, die sich - wenn einmal gefunden - in einer gesonderten Galerie ansehen lassen (darunter auch das Cover des legendären ersten Spiderman-Comics). Zur Verfügung stehen natürlich auch jede Menge Outfits, die nur darauf warten, freigeschaltet zu werden: das rote Spinne-Kostüm, das Spidey-2099-Trikot, ein "Big Headed"-Spiderman, ein Captain-Universe-Kostüm usw. usf. Jedes dieser Outfits beinhaltet eine Spezialfähigkeit, die sich Spiderman mit ihrer Hilfe aneignen kann.
Daß man all diese Extras erst nach und nach freispielen kann, lindert das einzige Manko des Spiels etwas: es ist leider nicht besonders lang geraten. Möglicherweise hat Neversoft das alte Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" etwas zu ernst genommen... Trotzdem sollte "Spider-Man" bei keinem echten Spinner im Regal fehlen - und auch ganz normale Playstation-Spieler greifen bei diesem Game sicher nicht daneben.
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