Wer asiatisches Kino bis dato mit Hongkong- und Japan-Filmen identifizierte, kann jetzt seinen Horizont erweitern. Dank DVD und VCD finden nun auch Werke aus Korea internationale Verbreitung - und mit "Shiri" ist deren erfolgreichstes und bekanntestes, erstmals mit Untertiteln, sogar bei uns erhältlich.
"Shiri" ist ein Action/Drama-Spektakel der Superlative. Erzählt wird die Geschichte einer nordkoreanischen Terroreinheit, die mittels neuentwickelter Flüssiggas-Bomben ihre blutigen Anschläge verübt. Auf die Fährte dieser Chaoten werden zwei Cops angesetzt, die im Wettlauf mit der Zeit schlußendlich triumphieren und die bösen Buben gnadenlos vernichten.
Die Spannung erfährt dieser Film nicht so sehr aus seiner doch eher banalen Geschichte/Handlung, sondern vielmehr aus deren aufregender Umsetzung. Gerade hier merkt man "Shiri" die Einflüsse Hongkongs an. Die Geschwindigkeit, der Härtegrad und die halsbrecherischen Stunts erinnern nicht nur bei einer Gelegenheit an die Filme eines John Woo oder Chin Siu Tung. Regisseur Jacky Kang ("Gingko Bed") verzichtet jedoch auf die übertriebene Charakterisierung seiner Protagonisten - sie sind nicht als supercoole Übermenschen, sonderen nüchtern und realistisch dargestellt.
Trotz einer politischen Anspielung auf den noch heute schwelenden Konflikt zwischen Nord- und Südkorea ist "Shiri" pure Unterhaltung für jene Leute, die "Hard Boiled", "The Killer" oder "Gonin" zu ihren Lieblingsfilmen zählen. Sogenannte Cineasten, die bei einem Streifen aus Korea auf neues (und wie immer langweiliges) Kunstkino hoffen, werden enttäuscht sein - für sie ist der Film garantiert zu "banal", und das geschieht ihnen recht. Wer aber auf knapp zwei Stunden Bleihagel, Bloodshed und Rasanz steht, der kriegt, was er verdient: eine geballte Ladung Adrenalin, aus dem DVD-Player direkt ins Gehirn.
Für Nachschub ("Number 3", "The Cut Runs Deep", "Terrorist") ist bereits gesorgt; also loben und preisen wir das neue koreanische Action-Kino!
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