"Smuggler´s Run" ist ein weiterer Racer für die PS2, um den im Vorfeld ein gewaltiger Wirbel gemacht wurde. Doch leider bleibt - wie so oft - auch diesmal das Ergebnis etwas hinter den Erwartungen zurück.
Angel Studios sind die Köpfe hinter so grandiosen Titeln wie "Midtown Madness" (PC), "Ken Griffey, Jr. Baseball" (N64) und "Midnight Club Street Racer" (PS2). Auch über ihr neues Game "Smuggler´s Run" wurde vorab bereits viel geschrieben und spekuliert. Im Gegensatz zu "MCSR" ist beim Schmugglerspiel allerdings nur oberes Mittelmaß herausgekommen.
Von der Machart her erinnert "Smuggler´s Run" stark an "Driver", abgesehen davon, daß es diesmal nicht durch eine Stadt, sondern durch die unberührte Natur geht. Die Aufgabe des Spielers ist es, Zeug zu klauen, dieses an andere Schmuggler zu liefern und der Polizei dabei immer einen Schritt voraus zu sein. Dazu gibt es einen eher kurzen Story-Modus, der auch nicht so talentierten Spielern wohl kaum mehr als einen Tag abverlangen sollte. Daneben finden sich noch Multiplayer-Rennen, Checkpoint-Rennen, "Joyriding" und ein ziemlich cooles "Free for All".
Die Graphik ist zwar durchaus solide, aber für ein PS2-Game eher enttäuschend - vor allem, wenn man an die bisherigen Leistungen von Angel Studios denkt. Fairerweise muß man sagen, daß die Landschaften bei "Smuggler´s Run" viel größer sind als bei "Midnight Club Street Racing" und die zurückgeschraubte Graphik daher verständlich ist. Alles in allem ist die Optik des Spiels sauber, flüssig und schön dargestellt, doch der letzte Schliff fehlt leider ganz eindeutig.
Der Sound ist im Prinzip recht gut; vor allem die Effekte bei Unfällen und Zusammenstößen klingen hervorragend. Leider wird das akustische Erlebnis durch eine ziemlich schlimme Hintergrundmusik und ein katastrophales Voice-Acting fast vollständig zur Quälerei.
Das Gameplay selbst wirkt logisch durchdacht und geht schon nach ein, zwei Missionen fast ohne Probleme von der Hand. Die Fahrzeuge lenken sich hervorragend, obwohl die Unterschiede zwischen den 35 verschiedenen Vehikeln zeitweise doch recht gering sind. Wirklich herausragend ist die AI der Computergegner, vor allem jene der Polizisten. Diese Typen lassen wirklich nichts unversucht, um einem das Leben schwer zu machen, seien es fiese Abschneider oder brutale Rammattacken.
"Smuggler´s Run" hätte durchaus das Zeug zu einem Wahnsinns-Game gehabt, doch leider trüben einige Mankos den Spielspaß doch ziemlich. Während die nicht besonders hochwertige Graphik zwar noch verzeihlich ist, kann die Kürze des Spiels auf keinen Fall toleriert werden. Mit einiger Übung und guten Reflexen ist der Story-Modus von "Smuggler´s Run" in weniger als sechs Stunden durchgespielt - eine Zeitspanne, die die Investition von 800 Schilling wohl nur für wirkliche Genre-Fans rechtfertigt. Für alle anderen wird wohl der Besuch in der örtlichen Videothek, um das Game für ein Wochenende auszuleihen, die lohnendere Ausgabe sein.
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