Wem "Ridge Race" zu sauber ist, für den kommt "Wild Wild Racing" gerade richtig. Durch Schnee, Regen, Eis, Teer und Kies geht die wilde Jagd nach dem "Wild Wolf", dem ultimativen Offroad-Wagen.
Rage Software ist Kennern der Konsolenszene sicherlich ein Begriff. Die Software-Schmiede zeichnet sich vor allem durch Titel mit überragender Graphik aus ("Expendable" und "Uefa Striker"), die allerdings im Bereich Gameplay gegenüber den Vorzeigeprodukten kläglich scheiterten. Mit "Wild Wild Racing" ist der Firma nun endlich ein Titel gelungen, der alle Ansprüche vollauf befriedigt.
Das Game ist verdammt hübsch. Die Strecken sind in schönstem 3D dargestellt, und die Einwirkungen des Terrains auf die Fahrzeuge sehen sehr realistisch aus. Die Reifen der Autos werden je nach Art des Bodens dreckig; kleine Erd- oder Kieselstücke spritzen in Kurven nach allen Seiten davon. Die Fahrzeuge selbst sind unheimlich detailliert gemacht und mit dutzenden kleinen Animationen versehen. So bewegen sich z. B. die einzelnen Teile des Motors, die bei den Offroad-Autos teilweise frei liegen. Auch die Stoßdämpfer sind animiert, und der Wagen paßt sich fast perfekt an die jeweiligen Unebenheiten des Bodens an.
Der Sound ist - wie bei vielen neuen Rennspielen - mit Techno-Tracks gespickt, die allerdings nicht besonders aufregend sind und daher schon bald ein wenig zu nerven beginnen. Die Geräusche der Motoren und die restlichen Toneffekte sind allerdings von höchster Qualität und klingen vor allem über die Stereoanlage hervorragend.
In "Wild Wild Racing" stehen vier Spielmodi zur Verfügung. "Einzelrennen" und "Time Attack" erklären sich von selbst; weiters gibt es "Championship" und "Challenge". Die beiden letzteren sind eng miteinander verknüpft: Im Championship-Modus muß man eine bestimmte Anzahl von Rennen gewinnen, um sich so den Titel zu holen. Bessere Chancen auf den Sieg hat man im Challenge-Modus, indem man durch das Erledigen diverser Aufgaben neue Autos und bessere Motoren freispielen kann. "Challenge" besteht aus den drei Teilprüfungen "Search", "Skill" und "Stunt".
Im "Search"-Teil muß man auf der Rennstrecke versteckte Buchstaben aufsammeln, die dann den Namen des neuen Wagen ergeben; bei "Skill" soll man einen Ball innerhalb einer bestimmten Zeit mit dem Wagen über eine Hindernisstrecke bringen; und in der Abteilung "Stunt" gilt es, eine schwere Strecke mit halsbrecherischen Sprüngen zu überstehen und innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits den Checkpoint zu erreichen. In späteren Abschnitten werden die Challenges zeitweise unheimlich schwer und grenzen manchmal fast ans Unmögliche. Allerdings lernt man während der Challenge auch immer wieder kleine Tricks und Abkürzungen, die einem das Leben im Championship-Modus doch ziemlich erleichtern.
Für alle Renn-Freaks ist "Wild Wild Racing" ein sicherer Kauf, und auch die meisten anderen Spieler werden mit dem Game sicherlich ihre Freude haben. Allerdings ist es wirklich schwer - wer sich eher bei einfacheren Racern wie "Ridge Racer" zu Hause fühlt, sollte also vielleicht erst probespielen.
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