Satan persönlich verspricht dem braven Elliot die Erfüllung all seiner Wünsche - für ein bißchen Seele. "Teuflisch" ist ein faustisches Pakt-Remake mit vielen Kostümen und mehr oder weniger gelungenen Gags.
Elliot Richards (Brendan Fraser) ist der prototypische Nerd und Loser. Seit drei Jahren ist der kontaktarme Büroarbeiter unsterblich in seine Kollegin Alison (Frances O´Connor) verliebt. Als er sich endlich ein Herz faßt, sie anzusprechen, muß er erkennen, daß sie ihn kaum wahrnimmt. Niedergeschmettert schickt er ein verzweifeltes Gebet gen Himmel, aber nicht Gott antwortet ihm, sondern der Teufel persönlich - oder, besser gesagt: eine sexy aussehende Teufelin (Elizabeth Hurley) im roten "Achtung-ich-bin-verführerisch"-Gewande.
Diese schlägt dem Häuflein Elend einen Handel vor: Als Gegenleistung für seine Seele will sie alle seine Sehnsüchte erfüllen. Er hat sieben Wünsche frei, die ihm bis dahin ein perfektes Erdenleben garantieren sollen. Elliot ist unglücklich verliebt, also willigt er ein, aber irgendwie hapert die Sache gewaltig. Egal, wie er seine Wünsche nach Reichtum, Ruhm und Macht, die alle um die angebetete Alison kreisen, auch immer äußert, irgendwie laufen sie immer schief, sind falsch formuliert oder doch nicht das Wahre. Der Teufel bleibt eben auch in weiblicher Gestalt ein Schlitzohr, und so findet sich der Naive als südamerikanischer Drogenbaron, New-Age-Weichling oder Abraham Lincoln reinkarniert wieder.
Die Umsetzung der Wünsche läuft in "Teuflisch" nach dem Film-im-Film-Prinzip ab. Das bedeutet, daß der Film mit dem Witz und Charme jeder einzelnen Episode steht und fällt. Manche sind eben einfach lustiger als andere, und daß die Pointe für den Zuseher stets am Anfang serviert wird, macht weniger gelungene Sketch-Sequenzen nicht gerade komischer. Überraschende Wendungen bleiben aus, also geht dem teuflischen Rollenspiel irgendwann die Luft aus. Brendan Fraser gibt sich in den verschiedenen Maskierungen zwar redlich Mühe, kommt aber weder gegen Drehbuchschwächen noch den Starvehikel-Charakter für Liz Hurley an. Das Model darf hier einmal mehr scharfe Klamotten tragen (wir erinnern uns: So wurde sie an der Seite ihres langweiligen Ex-Ehemanns Hugh Grant bei einer Filmpremiere schlagartig berühmt), schön und sexy sein - und obwohl sie ein mittelmäßiges komödiantisches Talent hat (siehe "Austin Powers"), bleibt sie eben stets Liz Hurley und ein handzahmer Teufel.
So versinkt denn auch das Remake - im bissigeren Original "Bedazzled" von 1967 spielten Peter Cook und Dudley Moore die Hauptrollen - von Regisseur Harold Ramis ("Caddyshack", "Analyze This") in seichter Gefälligkeit und reicht nicht an die mit Abstand beste Komödie des Mannes heran: "Groundhog Day" ("Und täglich grüßt das Murmeltier", 1994) mit einem fulminanten, grantelnden Bill Murray ist ein echter, clever gemachter Klassiker.
Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.
|