Daß Katzen seit Anbeginn der Zeiten immer von einem geheimnisvollen Nimbus umgeben sind, ist für Catpeople eine Binsenweisheit. Aber wer weiß schon so genau um die Goldene Katze Bescheid, die Schöpferin des Lebens, die Urmieze sozusagen...
Er könnte auch ein ganz gewöhnlicher Kater sein (falls man der Meinung ist, irgendeine Katze könne je "gewöhnlich" sein). Seine Karriere beginnt nicht gerade vielversprechend im Käfig einer Tierhandlung. Aber dann wird er von einem jungen Paar adoptiert, bekommt ein Heim und den nicht wirklich originellen Namen Tom verpaßt. Er hat ein Leben wie ein junger Hund, pardon, Kater, wird verwöhnt, jagt begeistert Seifenblasen und betrachtet seine Menschen herablassend als "Dussel".
Katzen sind neugierig, junge Kater ganz besonders, und Tom hat Glück, daß ihn das alte Sprichwort "curiosity killed the cat" als Schicksal knapp verfehlt. Denn er kann nicht widerstehen und rückt eines schönen Tages aus. Der Trip in den Garten vorm Haus wird aber eine Reise ohne Wiederkehr, denn Tom ist für eine große Aufgabe auserwählt: er soll im Auftrag des alten Katers Majicou den König und die Königin finden. Und dazu muß er noch eine Menge lernen. Zuerst das Überleben, dann das Benützen der "magischen Straßen", wo sich die Lebenden und die Toten treffen, wo die Energien, die das Universum ausmachen, fließen - und wo es extrem gefährlich zugeht. Zu seiner Unterstützung tauchen ab und zu die Elster "Sorgt-für-Kummer" (nomen est omen) und der Fuchs "Liebt-Mülltonnen" (sic) auf. Harte Lektionen warten auf den Jungkater; eine lange, qualvolle und mühselige Reise beginnt, in deren Verlauf neue Gefährten dazu- und andere zu Tode kommen. Der Bösewicht, der natürlich nicht fehlen darf, ist "der Alchimist", seit 300 Jahren auf der Suche nach der "Goldenen Katze", um mit Hilfe ihrer Magie an unumschränkte Macht und die letzten Geheimnisse zu kommen. Ein erbitterter Kampf entbrennt, und in der ersten Runde gehen die Punkte an die Gesellschaft der Tiere.
Doch ganz in der Manier, die gerade Harry Potter zum Millionär macht und das Genre neu erblühen läßt, ist der Nachfolgeband bereits in Arbeit. Der Roman wird Katzenfreunde und -innen entzücken, weil das gar nicht anders geht - auch wenn ein wenig Straffung der Story nicht geschadet hätte. In jedem Fall merkt man als Leser, daß es dem Autor nicht an Sachkenntnis und Zugeneigtheit zu seinen Protagonisten fehlt. Auch die Titelliste am Ende des Bandes erfreut den Katzenmenschen - hier läßt sich in unterschiedlichsten Sachtiteln zum unerschöpflichen Thema "Katze" weiterschmökern.
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