Hin und wieder gibt es Spiele, die einen echt überraschen. Damit die PS2 nicht aus Mangel an guten Games neben dem Fernseher versauern muß, trumpft EA mit "SSX" auf - und jetzt läuft die neue Sony-Konsole heiß.
Boarding-Games sind richtig cool. Nicht nur, weil sie auf den Next-Generation-Konsolen spitze aussehen (z. B. "Trickstyle" für DC), sondern auch, weil sie es einem gestatten, all die coolen Tricks, bei denen man sich auf der Piste dreimal den Hals brechen würde, endlich in der wohltuenden Sicherheit der eigenen vier Wände zu vollführen.
Mit diesen Erwartungen geht man als Freund des Sportspiels an "SSX" heran - und wird von EA ausnahmsweise mit einem Konsolentitel nicht enttäuscht (endlich, hat ja auch mehr als ein Jahr gedauert). Obwohl die Screenshots auf der Verpackungsrückseite schon Positives erahnen lassen, können sie nicht annähernd auf den Hochgenuß vorbereiten, den dieses Game bietet.
Die Graphik ist einer Konsole der neuesten Generation würdig und stellt somit eine der wenigen Ausnahmen auf der PS2 dar. Die Boarder sind perfekt animiert und bewegen sich absolut flüssig. Da gibt´s keine rauhen Kanten und kein Flimmern an den Rändern der Texturen; alles ist gestochen scharf und glasklar, so wie ein Game auf einer 128Bit-Konsole aussehen soll.
Das nächste Highlight ist die schier unglaubliche Qualität der einzelnen Strecken. Selten hat man solche Graphikorgien auf einer Heimkonsole gesehen, und in Rennspielen mußte man bisher überhaupt darauf verzichten. Selbst die Lichteffekte, immer öfter der Stolperstein eines ansonsten guten Games, sind in "SSX" perfekt gelungen: Sonnenlicht, Schatten, Streckenbeleuchtung und Flutlichter folgen einander in einer grandiosen Darbietung der Graphikpower der PS2.
Der Soundtrack trägt ebenfalls wesentlich zur Genialität des Games bei. Nicht nur, daß die Beats perfekt die Stimmung eines Boarder-Events wiedergeben - nein, bei EA Canada ging man sogar noch einen Schritt weiter. Die Musik wird direkt vom Geschehen auf der Piste beeinflußt. Je besser man unterwegs ist, desto schneller und aggressiver werden die Tracks.
Doch es sind die Kontrollen, die ein Spiel wie "SSX" unsterblich machen oder es auf die Müllhalde der Konsolengeschichte verbannen. Und die Game Controls sind in diesem Fall der beste Teil der ganzen Show. Die Figur reagiert sofort und ohne Lag auf sämtliche Aktionen, die man mittels Joypad auszuführen gedenkt. Auch nach stundenlangem Dahinrasen gerät man nie in eine Situation, wo ein schlecht programmiertes Kontrollsystem Schuld am Versagen des eigenen Boarders hat. Selbst die Kollisionsabfrage, die auf Konsolen oft sträflich vernachlässigt wird, ist perfekt.
Einen Highscore erreicht "SSX" auch in Sachen Langzeitmotivation. Kaum je zuvor gab es so viele Secrets, Cheats und Boni freizuspielen wie in diesem Spiel. Auch die verschiedenen Modi ("World Circuit", "Single Race", "Race", "Showoff", "Freeride", "Warmup") bieten immer wieder irrsinnige Action und viel Fun.
Fazit: Besser geht´s nicht. Während sich die altgedienten PS-Helden (etwa "Tekken" und "Ridge Racer", um nur zwei zu nennen) im Mittelmaß der Spielegeschichte ansiedeln müssen und auch die meisten anderen PS2-Starttitel nicht gerade das Zeug zum Hit haben, hat "SSX" das Rennen um den Titel "Bestes PS2-Game 2000" bereits für sich entschieden; auch auf anderen Konsolen findet sich kaum eine nennenswerte Konkurrenz.
Wer schon zu den glücklichen Besitzern einer PS2 gehört, sollte sich diesen Titel auf keinen Fall entgehen lassen. Alle anderen sollten sich den Namen "SSX" bis ins neue Jahr merken und beim Kauf der PS2 gleich zum besten Game greifen.
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