In letzter Zeit wurde eine wahre Lawine von Extremsport-Games auf die Konsolenwelt losgelassen. Bisher stand Tony Hawk mit seinen wahnwitzigen Skateboard-Stunts in der ersten Reihe, doch mit "Dave Mirra Freestyle BMX" versucht ein zehnfacher Rad-Champion, sich diesen Titel zu krallen.
Bei "Dave Mirra Freestyle BMX" schlüpft der Spieler in die Rolle eines BMX-Profis. Dabei stehen fast sämtliche der Größen dieses Sports zur Verfügung - Mirra, Butler, Nyquist, Ramsdell und wie sie alle heißen. Nachdem man sich für eine Figur entschieden hat, muß man nur noch einen Spielmodus auswählen, und schon kann man loslegen. Im Einzelspielermodus stehen dabei unter anderem "Proquest", "Session" und "Freeride" zur Auswahl, während der Zweispielermodus mit Highlights wie "Longest Grind" und "Gnarliest Crash" aufwarten kann.
Zwölf Levels lang kämpft man sich bei "Dave Mirra" durch verschiedenste Wald-, Schlamm-, und Straßenlevels. "Proquest" ist das Herzstück des Games und entspricht einem typischen Career-Mode. Je nach Abschneiden bei den einzelnen Levels bekommt man die Möglichkeit, neue Bikes, Ausrüstungen und Sponsorenverträge zu erspielen.
Die Engine von "Dave Mirra" ist ähnlich jener, die auch für "Tony Hawk" verwendet wurde, doch die Jungs bei Z-Axis haben einige subtile, wenn auch entscheidende - und leider oft fragwürdige - Veränderungen hinzugefügt. Zum einen leidet die Engine immer wieder unter kleinen Slowdowns, die das Spiel manchmal ziemlich stören. Zum anderen sind die Kontrollen zwar ähnlich wie die des Skateboard-Vorbilds; allerdings haben die Jungs von Neversoft auch hier die Nase vorne. Vor allem die ziemlich bescheuerte Jump-Kontrolle bei "Dave Mirra" liegt einem schwer im Magen. Man braucht schon eine geradezu unheimliche Genauigkeit, um die lebensrettenden Jumps korrekt durchzuführen.
Alle diese Mängel trüben zwar den Spielspaß ein klein wenig, doch das Game wäre trotzdem noch gleichwertig mit "Tony Hawk", wenn es da nicht noch einen entscheidenden Faktor gäbe: "Dave Mirra Freestyle BMX" ist langsam. Sehr, sehr langsam. Es kommt einfach nicht das richtige Feeling auf, wenn man stets den Eindruck gewinnt, der Biker bewege sich im Zeitlupentempo durch die Umgebung.
Abgesehen davon gibt´s an der Grafik nichts auszusetzen. Die Figuren sind gut animiert, und auch die Umgebung sieht (zumindest teilweise) wirklich erstklassig aus. Die klare Nummer eins im Extremsport-Genre ist das vorliegende Game allerdings bei der Musik. Bands wie Cypress Hill, Sublime, Rancid oder Social Distortion legen einen fetzigen Soundtrack hin, der zwar sicherlich nicht jedermanns Sache ist, aber perfekt zum Spiel paßt.
"Dave Mirra" ist wieder mal eines jener Spiele, bei denen soviel mehr möglich gewesen wäre. Die ungeheure Menge der zur Verfügung stehenden Tricks mag sicherlich einige Leute lange vor dem Fernseher halten, doch die schlampige Ausführung tötet auf Dauer leider jeglichen Spielspaß. BMX-Freaks werden den Titel trotzdem lieben, alle anderen wechseln wahrscheinlich auch Mr. Mirra zuliebe nicht von Tony Hawk und seinem Skateboard auf die zwei Räder eines BMX-Gefährts.
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