Graziöse Faustwatschen

"Tekken Tag Tournament" zeigt Playstation-2-Besitzern bislang am deutlichsten, warum das viele Geld für Sonys neue Konsole keine Fehlinvestition war. Es ist ein Leckerbissen in Sachen Graphik, Gameplay und Suchtfaktor.

"Tekken" war eines der ersten Spiele für die 1996 erschienene Playstation - und wer es ausreichend gespielt hat, wird es sicher nicht vergessen haben. Damals galten noch die 2D-Prügler à la "Mortal Kombat" als oberster Standard, und die 3D-Figuren in "Tekken" traten wahrlich ein neues Zeitalter los. Teil 2 war dann der Gang in die Perfektion, und "Tekken 3" schließlich brachte eine Erweiterung der phantastischen Komponente im Spiel, womit auch die letzten Marktnischen erreicht wurden.

Nun gibt es Sonys neues Wunderkastl, und natürlich mußte Namco - ohnehin einer der größten internationalen Spieler im Entwicklerbusineß - gleich einmal zeigen, wer hier die Hosen anhat. "Tekken Tag Tournament", Teil vier und zugleich erstes "Tekken"-Spiel für die PS2, bringt wieder jene Palette an genialem Gameplay, die seit "Tekken" so unverzichtbar geworden ist. Neben den zahllosen alten wurden den Figuren viele neue Moves zugeordnet; alle Charaktere aus den früheren Teilen sind vertreten. Allerdings muß die Hälfte davon erst "freigeprügelt" werden, d. h. nachdem alle acht Runden des Spiels mit einer Figur absolviert und gewonnen wurden, wird eine neue Figur freigeschaltet.

Die Graphik ist phantastisch, auch wenn sich Namco beim Hintergrund mit einem Fake-3D-Trick beholfen hat; die flüssigen Bewegungen und die Pyro-Effekte beim Aufschlag machen das locker wieder wett. Wie üblich gibt es haufenweise Optionen: Jede Figur hat im "Theater" ihr eigenes kleines Video, das ebenfalls freigespielt werden muß. Die Kämpfe - und das ist eine große Neuerung für die "Tekken"-Welt - laufen zwar auch wieder eine/r gegen eine/n ab, doch der Arcade-Mode ist eigentlich auf je zwei gegen zwei Spielfiguren ausgelegt. Im Kampf wechselt der Spieler per Knopfdruck einfach zwischen den Fightern, sodaß sich z. B. ein(e) Geschwächte(r) etwas erholen kann.

Sind einmal alle Figuren freigespielt, hat man außerdem noch diverse andere Goodies zu genießen - z. B. den Photographie-Modus, mit dem sich mitten im Spiel Screenshots machen lassen, vor allem aber das "Tekken Bowl Tournament", in dem die Spielfiguren zum Kegelscheiben antreten - ein hervorragend gemachtes Minigame mit ebenfalls hohem Suchtfaktor, das sogar noch eine Zusatzspielfigur im Talon hat (bei Erreichen von 200 Punkten, was gar nicht leicht ist).

Die Kostüme der Figuren pendeln zwischen cool bzw. witzig und handfesten Prolofetzen; die meisten Kämpfer verfügen über mehrere Outfits. Als Schwierigkeitsgrad empfiehlt sich zu Anfang "Easy" - damit lassen sich die Figuren am einfachsten freispielen. Irgendwann sollte man sich dann für eine Figur entscheiden, auf "Ultra Hard" stellen und wirklich lernen, das Spiel und seine vielen Moves zu beherrschen. Fad wird es jedenfalls nie.

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Mag sein, daß manche Leute Prügelspiele nicht mögen. Wer aber kein Problem damit hat, Pixelmaxeln in die Fresse zu treten, muß "TTT" einfach kaufen.