Wrestling ist schon ein Phänomen. Obwohl die Quoten der einzig verbleibenden großen Liga (nachdem die WCW schon länger nicht mehr existent ist!!) im Keller sind und sich in unseren Breiten die einzig aktuelle Bericherstattung im Pay-TV abspielt, erzeugen die Konsolengames immer noch recht passable Verkaufszahlen. Trotz aller Mängel wird sich das bei "Smackdown: Just Bring It!" nicht ändern.
Schon nach den ersten paar Minuten wird einem klar, dass sich die Entwickler bei JBI nicht besonders ins Zeug gelegt haben. Das Game sieht aus wie eine notdürftig für die PS2 aufgeppete Version der alten N64-, Dreamcast- und PS-Titel von THQ. Vor allem im Bereich der Grafik hat JBI doch einige extreme Schwachstellen. Zwar sind ein Großteil der Wrestler (über 50 an der Zahl) recht passabel gestaltet worden, doch vor allem Wrestler mit langen Haaren sehen so bescheuert aus, wie man es selten in einem Next-Generation-Titel gesehen hat. Die Haare werden durch lächerlich wenige Polygone auf den Schädel gepappt und clippen dann auch noch bei jeder Bewegung durch Kinn, Hals oder Schultern des jeweiligen Wrestlers. Die Kleidung sieht immer noch so fad aus wie in den Vorgängern und befindet sich nicht als 3D Obkjekt sondern als Textur auf dem Körper der Wrestler, was bei ungeeigneten Kameraperspektiven zu recht skurilen Bildern führen kann.
Im Vergleich zu den Vorgängern spielt sich auch in der Steuerung nichts neues ab, jedoch waren Änderungen in diesem Bereich auch nicht geplant oder notwendig. Mittels X-Taste prügelt oder schlägt man auf den Gegner ein, während die O-Taste dazu verwendet wird, in den Grapple überzugehen. Aus eben diesem Grapple können nun mittels einer Kombination aus O-Button und Steuerkreuz verschiedenste Moves angesetzt werden, um den Gegner weiter zu schwächen. Hat man eine bestimmte Menge von Schaden am Gegner angerichtet, kann man mittels L1 bzw. L1 + Steuerkreuz den jeweiligen Finisher ausführen, um dem Kontrahenten entgültig den Rest zu geben.
Der Vorteil von Smackdown liegt sicherlich in der unglaublichen Anzahl von Wrestlern und Matcharten, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Vom einfachen Single bis zum Triple Threat Falls Count Anywhere Tornado Tag Title Match ist in Smackdown alles vertreten, was man aus den diversen Wrestling-Sendungen kennen und lieben gelernt hat. Auch in Wrestlinggames bisher übersehene Spielarten wie Special Referee, in dem ein oder zwei Spieler die Kontrolle über Wrestler ODER den Schiedsrichter übernehmen können, oder Hell in a Cell Armageddon (sechs Mann gegeneinander im Käfigmatch), kommen in Smackdown zum Zug.
Die Verarschung der Spieler schlechthin ist allerdings der Story Mode. Zwar macht es anfangs ziemlichen Spass, im First-Person-Modus durch die WWF-Arenen zu pilgern, doch spätestens wenn man entzürnt feststellt, dass der Story Mode bestenfalls aus vier (!!!) Matches besteht, hört sich der Spass auf. Zu allem Übel muss man den Murks auch noch zigmal durchspielen, zumindest wenn man in den Genuss aller Hidden Items von Smackdown kommen will.
Als Singleplayer-Game nur sehr begrenzt spassig, läuft Smackdown im Multiplayer Mode jedoch zur Hochform auf. Ob dies den Kaufpreis von ca. 65 EURO rechtfertigt, sei dahingestellt.
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