Wenn Arnold S. in Kolumbien seine Familie selbstjustizlerisch zu rächen versucht, ein Drogenterroristenlager aufmischt und trotzdem menschlich-soziales Gewissen zeigen will, kann man nur lachen.
Der aufrechte Feuerwehrmann Gordy Brewer (Arnold Schwarzenegger) verliert bei einem Bombenanschlag Frau und Kind. Der widerliche kolumbianische Drogenbaron und Terrorist El Lobo (Cliff Curtiz), seit langem ein Rebellenführer im schwelenden Bürgerkrieg, hat den Sprengsatz gelegt. Natürlich zielte er nicht auf Gordys Familie ab, sondern auf kolumbianische Militärbonzen und CIA-Agenten - Frau und Sohn waren bloß zur falschen Zeit am falschen Ort. Was tut der kleine, unschuldige Mann von der Straße, solcherart seines Lebenssinns beraubt?
Zuerst hofft er auf Gerechtigkeit. Als sich diese nicht einstellt - CIA-Agent Brandt (Elias Koteas) teilt ihm recht schnell mit, daß man in der Verfolgung El Lobos nicht weiterkommen würde - nimmt er sein Schicksal selbst in die Hand. Er reist nach Kolumbien, um El Lobo ausfindig zu machen und ihm den Hals umzudrehen. Natürlich ist die Sache überaus gefährlich - aber Gordy hat ohnehin nichts mehr zu verlieren. Er schafft es nach einigen Wirren, sich ins Lager von El Lobo einzuschleichen. Irgendwie aber ist die Sache doch komplizierter, als Gordy vorerst geahnt hatte: Da ist z. B. Selena mit ihrem Sohn, die er anfangs beschützt und die sich dann als die Familie El Lobos herausstellen. Und El Lobo selbst hat ähnliches Glück wie einst Hitler - immer wieder entrinnt er den Anschlägen Gordys knapp und unverletzt. Aber dann...
Es wäre überaus gemein, mehr zu verraten, denn der ganze Film rechtfertigt sich nur durch seinen Showdown. Alles andere ist nur leidlich fades Beiwerk, um nicht gleich zur Sache kommen zu müssen. Erneut werden, wie in den meisten Arnie-Filmen der letzten Zeit, beachtliche Talente verbraten: John Leguizamo als US-Drogenchecker im Urwald muß sich recht schnell tot zur Erde legen, und auch John Turturro erhält nur marginal Gelegenheit, dem Film einen Hauch von Klasse zu geben. Und auch das Potential an schrägem Humor - z. B. wenn ein dürrer Kolumbianer mit starr hervortretenden Augen zum Rhythmus aus seinem Walkman in einer Kokswanne Chemikalien stampft und auch dann nicht damit aufhört, wenn rings um ihn herum alles explodiert - kommt nicht ausreichend zum Tragen.
Als Fazit bleibt nur, daß man mittlerweile ohnehin nicht mehr viel erwartet von Schwarzenegger-Filmen, und dieser unterscheidet sich da in keinster Weise. Die Tatsache, daß er wegen dem WTC-Terroranschlag monatelang verschoben wurde, ändert auch nichts daran, daß "Collateral Damage" nur wenig besser ist als totale Langeweile.
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