Revenge of the Japanese Dead

"Junk", ein netter "Living Dead"-Film aus Nippon, beweist eindrucksvoll, daß japanische Zombies mindestens genauso blutrünstig sind wie ihre westlichen Verwandten.

Lucio Fulci ruht unter der Erde, George Romero produziert langweiligen Teenie-Horror, und auf die Verfilmung von "Resident Evil", welche ein PG-12-Rating bekommen soll, kann man schon im vorhinein getrost verzichten. Keine Gehirn verspeisenden Zombies und Menschenfresser in Sicht? Keine Bange, unsere japanischen Freunde haben mal wieder ihre Trickkiste aufgemacht und bringen mit "Junk" einen Film über reanimierte Grüngesichter, und damit einen netten kleinen Genrebeitrag der bei allen Gorefans zum neuen Kultmovie avancieren sollte.

Ein paar durchgeknallte Typen rauben eine Bank aus. Auf der Flucht verschlägt es sie in einen Gebäudekomplex in dessen Keller gerade ein Haufen Leichen mittels chemischer Flüssigkeit zum Leben wieder erweckt wurden. Und schon geht es dahin: Kopfschüsse, Gedärme, Würmer und Maden lassen die glorreiche Zeiten eines "Dawn of the Dead", "Re-Animator" oder "The Beyond" wieder auferstehen. Hier gibt es auch wirklich kein Klischee des Zombiefilms, das nicht verbraten wird. Die Handlung ist dünn, die Blutsuppe dafür um so dicker. Und das alles in Slow-motion und Großaufnahme. Hurra, weg mit den Rüben - so eine Pumpgun verrichtet einen perfekten Job.

Wenn die beiden Hauptprotagonisten im Film von Etage zu Etage hetzten, diverse Codes in Computern eintippen und zwischendurch mal wieder eine Horde Untoter mit Blei füttern, fühlt man sich mitten in den Sony Playstation-Klassiker "Resident Evil" versetzt .Ohne sich jedoch mit schwieriger Steuerung oder lästigen Rätseln abquälen zu müssen.

Spätesten jetzt werden Kunstfilm-Fetischisten und wahre Cineasten kopfschüttelnd das Weite suchen, um schnell die auf ARTE vorprogrammierte Taste ihrer Fernbedienung zu drücken. Einer eingefleischten Gemeinde fröhlicher Splatterfans wird aber eben erfahrenes das Wasser (welches bekanntlich ja dicker als Blut ) im Munde zusammen rinnen lassen. Die letzten Schillinge hervor gekramt und die DVD inklusive englischer und deutscher Untertitel bestellen.

Regie führte Muroga Atsushi, Insidern sicher ein Begriff seit seiner Bloodshed-Oper "Score" (Finger weg vom deutschen Verleihtape, das ist nämlich radikal geschnitten). Für Nachschub im "Living Dead"-Sektor wird bereits auch gesorgt: "Stacy" ist der Titel eines neuen Filmchens aus dem Land der aufgehenden Sonne (um diese Phrase auch noch zu zitieren). Hier dürfen süße Schulmädchen zu fleischfressenden Freaks mutieren und Gehirnmasse frühstücken. Bon Appetit.

Alle 3 Kommentare ansehen

Killer
(Hell Biker, 16.01.2002 23:54)

WIDESCREEN??? "RE"=Mist??? HALLO???
(schrasun, 18.04.2002 20:30)

Re: WIDESCREEN??? "RE"=Mist??? HALLO???
(jf, 19.04.2002 11:40)