Schon vor einiger Zeit konnte man im Dreamcast-Game "Trickstyle" auf Hoverboards durch die Gegend gleiten; jetzt versuchen es die Entwickler der Criterion Studios erneut. Bei "Airblade" soll man schwebenderweise seinen Freund Oscar aus den Fängen der bösen GCP Corporation befreien.
Kaum ist der Skateboard-Freak Ethan nach Hause gekommen, treten auch schon ein paar Schläger der dubiosen GCP Corporation die Tür ein, kidnappen seinen Freund Oscar und machen sich auf die Suche nach dem Hoverboard-Prototypen, den dieser versteckt hält. Gerade noch rechtzeitig kann Ethan das Board in Sicherheit bringen und macht sich damit, unterstützt von seiner Hacker-Freundin Kat, auf zu einer Befreiungsmission jenseits aller Bodenhaftung.
Kurz darauf befindet sich Ethan mit dem Hoverboard auf der Straße einer futuristischen Metropole, grindet Geländer entlang, springt über Schanzen und Rampen, freut sich über vollbrachte Kickflips, Nose-Grabs, Three-Sixtys und wie die Tricks sonst noch alle heißen. Das kennen wir doch irgendwoher...
Die "Tony Hawk"-Reihe läßt grüßen - außer daß Ethan nicht auf einem Skateboard, sondern auf einem Hoverboard (kennen wir alle aus dem zweiten Teil der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie) steht, gibt es hier nicht wirklich viele Neuerungen. OK, mit einem schwebenden Brett unter den Füßen kann man ein paar Manöver vornehmen, die mit einem Skateboard nicht möglich wären; z. B. kann Ethan um horizontale und vertikale Stangen herumschwingen, ohne den Kontakt zum Brett zu verlieren, oder ganz einfach ein Geländer bergauf grinden. Bei voller Energieleiste springt er außerdem weiter und höher, aber das war´s dann auch schon.
Neben dem Story-Modus stehen noch vier weitere Einzelspielermodi zur Auswahl, zudem werden vier Zweispielervarianten und ein Party-Modus angeboten, bei dem bis zu acht Spieler hintereinander antreten können. Um allerdings bei sämtlichen Spielmodi in den Genuß der insgesamt sechs Kurse samt zusätzlichen Boardern zu kommen, muß zuerst der Story-Modus durchgespielt werden. Dieser kann teilweise ganz schön frustrierend sein; in jedem Level müssen nacheinander bestimmte Ziele erfüllt werden (z. B. GCP-Schläger mit Tricks umfahren), und das noch dazu innerhalb eines sehr eng bemessenen Zeitlimits.
In graphischer Hinsicht kann "Airblade" überzeugen. Es spielt sich durchwegs flüssig, die Umgebung ist ausreichend detailliert, die Boarder (vor allem die freizuschaltenden wie etwa der "Insider") sind aufwendig und schön animiert. Der Soundtrack ist passend gewählt; lediglich die deutsche Sprachausgabe wirkt unmotiviert und langweilig. Nach einer Eingewöhnungsphase findet man sich schnell mit der Steuerung zurecht, dank mitgelieferter Trickliste gelingen dann auch eindrucksvolle Manöver auf dem Hoverboard.
Trotzdem, obwohl das Gameplay paßt und Spaß macht (vor allem Splitscreen-Duelle zu zweit sind witzig) reicht es nicht, um den Genre-König Tony Hawk vom Thron zu schmeißen. Wer unbedingt auf einem Hoverboard durch die Gegend grinden will, kann zugreifen; alle anderen sollten sich den dieser Tage erscheinenden "Tony Hawk´s Pro Skater 3" anschauen.
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