Der ehemalige Berufssoldat und Ex-Filmkritiker Rod Lurie steckt Robert Redford in James Gandolfinis Häfen, um "Die letzte Festung" einzunehmen.
Ein aufrechter Soldat, ein vielfach geehrter Kriegsheld, aber auch ein Befehlsverweigerer, der den Tod einiger Kollegen verschuldet hat - das ist General Irwin (Robert Redford), der wegen dieses Vergehens statt in die Pension für zehn Jahre hinter schwedische Gardinen geschickt wird. Das Militärgefängnis, in das man ihn sperrt, steht unter der Leitung des sadistischen Minderwertigkeitskomplexlers Colonel Winter (James Gandolfini). Der hat zwar Achtung vor Irwin, doch das ändert nichts daran, daß er die anderen Gefangenen (u. a. Mark Ruffalo) dauernd sekkiert. Die Haftbedingungen sind schlicht und einfach katastrophal.
Mit Mut und immer noch vorhandenem Stolz, Ehrgefühl und Gerechtigkeitssinn macht sich Irwin daran, im Knast Verbündete um sich zu scharen - und stellt sich gleichzeitig offen gegen Winter und dessen Foltermethoden. Der Direktor wird deswegen natürlich boshaft, aber Irwin ist ausdauernder. Er zeigt seinen Mitgefangenen, daß sie zwar keine Soldaten mehr sind, aber noch immer nach dem Ehrenkodex - getragen von Stärke, Ausdauer und der Flagge - leben können. Der widererstarkte Lebensgeist der Häfenbesatzung bringt Winter schließlich so auf die Palme, daß Irwin mit seinen einsitzenden Truppen nichts anderes übrigbleibt, als das festungsgleiche Gefängnis in einer kriegerischen Aktion von innen einzunehmen...
Pathos in Uniform steht bei den Amerikanern derzeit ganz oben auf der Wunschliste, und so mag es zu verstehen sein, daß dieses Machwerk sogar einen Europa-Release erlebt. Der Film ist jedenfalls ein idologisch indifferentes Schlammbad, peinlich in seiner Essenz und mit jeder Menge vergebenem Talent besetzt. Der Plot und die Figuren bleiben einem bis zum Schluß egal.
Fragen Sie nicht nach dem Sinn. Gehen Sie nur hin, wenn Sie finden, daß der Soldatenberuf etwas Ehrenhaftes haben kann. Der Autor dieser Zeilen und der Chefredakteur dieses Mediums haben Ihre Meinung dazu bereits anderwärtig offenbart.
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