Mein Gott, ist das traurig: "Angel Eyes" Jennifer Lopez trägt ihre kugelsichere Weste durchs Leben, und der einzige Mann, der sie interessiert, will sie ihr nicht ausziehen.
Manche Leute haben´s wirklich schwer im Leben - z. B. Sharon (Jennifer Lopez), die als Polizistin Streife in der New Yorker Southside schiebt, wo sich die übelsten Halunken gute Nacht sagen. Manchmal kann sie auch hilfreich sein, etwa bei einem schweren Autounfall, wo sie einem Mann das Leben rettet. Und das ist übrigens schon einer der wenigen Lichtpunkte in ihrem Leben. Sharon ist nämlich sozial vereinsamt. Im Job muß sie allerlei aushalten, von Verbrechen bis zu plumpen Annäherungsversuchen der männlichen Kollegenschaft. Ihr Apartment bewohnt sie mutterseelenallein, weshalb sie auch beim Schlafen ihren Brustpanzer anbehält. Und mit ihrer Familie hat sie schon lange keinen Kontakt mehr, weil da ebenfalls Böses passiert ist.
Doch dann wird sie eines Tages von dem Mann, den sie aus dem Autowrack errettet hat, wiedererkannt. Er heißt Catch (Jim Caviezel), folgt ihr heimlich und findet heraus, wo die Stammkneipe der Bullen liegt. Als dort ein Gangster-Überfall mit Mordabsichten stattfindet und Sharon wenig später bei der Verfolgung eines Täters in einen Hinterhalt gerät, revanchiert sich Catch, indem er ihr das Leben rettet. Sie, die bei Verabredungen mit Männern nie Glück hat und niemals einen Schwanzträger in ihre Wohnung lassen würde, entdeckt plötzlich eine verwandte Seele in Catch. Die beiden reden lange, und Sharon nimmt ihn wenig später mit nach Hause. Dort, wo sie schnell zu allem bereit wäre, wird sie im entscheidenden Moment von Catch allein stehengelassen. Ganz klar: Jetzt ist es Zeit für Sharon, mit ihrer Vergangenheit aufzuräumen und alles in den Griff zu kriegen. Sie setzt sich mit ihren Eltern auseinander, aber auch Catch hat "unfinished business" auf dem Buckel. Bei besagtem Unfall kamen nämlich Frau und Kind ums Leben, was der Mann noch lange nicht verdaut hat...
Das Leben ist eben nicht nur eine Schlampe, sondern auch ein langer, harter Kampf. "Angel Eyes" zeigt uns zumindest, daß auch andere Leute beschissene Zeiten durchmachen, und daß die einzige Chance, halbwegs durchzukommen, in der Liebe liegt. Natürlich weiß man das sowieso, aber man kann sich auch einmal von einem Film wie diesem so richtig fein manipulieren lassen. Die Schauspieler sind nicht schlecht: Jim Caviezel ("The Thin Red Line") ist sowieso gut, und Jennifer Lopez spielt zum Glück tausendmal besser, als sie singt (was aber immer noch nicht viel ist). Daneben sieht man das typische NYC-Gesicht von Victor Argo ("King of New York") und die brasilianische Golden-Globe-Preisträgerin Sonia Braga.
Übrigens kann man den Film auch als verkitschten, inszenierten Tränendrüsendrücker verstehen. Wer sowas haßt, sollte fernbleiben und sich Nacktbilder von Jennifer Lopez aus dem unnötigen Internet saugen.
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