Blutiger Zweikampf

"666 Tore verbinden die Schattenwelt mit der unsrigen. In einem Wald in Japan befindet sich das 444. Tor, jenes der Auferstehung." Mit diesen ominösen Textzeilen beginnt "Versus", ein absolutes Highlight des japanischen Kinos, das nun auch auf DVD zu haben ist.

Im eingangs erwähnten Waldstück mit dem geheimnisvollen Tor befinden sich gerade zwei Gangster auf der Flucht vor der örtlichen Polizei, nachdem sie aus einem Gefängnis ausgebrochen sind. Ihr Ziel ist eine Straße in der Nähe des Waldes, wo sie sich mit einigen zwielichtigen Gestalten treffen wollen, die ihnen bei der Flucht helfen sollen.

Doch wie es halt oft passiert, geht natürlich auch dieser Plan voll daneben. Innerhalb kürzester Zeit schafft es einer der beiden Männer, sich mit seinen Rettern anzulegen. Es kommt, wie es kommen muß, und die Situation eskaliert total. Zwei Tote später befindet sich der Held der Geschichte zusammen mit einer Frau, die seine Retter als Geisel bei sich hatten, auf der Flucht durch den Wald. In dessen lockerem Boden beerdigt die Yakuza schon seit Jahren ihre Opfer. Diese Tatsache, zusammen mit der Existenz des Portals der Auferstehung, erklärt die ungeheure Anzahl von Zombies, die sich dort aufhalten. Was folgt, sind zwei Stunden Action pur, mit genialen Stunts und heftigen Schlachtszenen.

Regisseur Ryuhei Kitamura greift bei "Versus" in die vollen und zieht sämtliche Register seines Könnens. Atemberaubende Kampfszenen, gewaltige Shootouts und zunächst verwirrende Flashbacks ziehen den Zuseher in den Bann dieses Meisterwerks. Aufgelockert wird die düstere Atmosphäre von "Versus" durch einige zum Teil recht derbe Gags, die meist recht rasch in neuem Blutvergießen enden.

Im Laufe des Films wird die Handlung immer klarer, und man fiebert dem Ende mit Spannung entgegen. Neben der genialen Inszenierung brillieren vor allem die Hauptdarsteller Tak Sakaguchi, Hideo Sakaki, Kenji Matsuda und Yuichiro Arai in ihren Rollen. Doch auch die Nebendarsteller können überzeugen und machen den Streifen schon allein durch ihr Charisma zu einem wahren Highlight.

Das einzige Manko an "Versus" ist das für so viele japanische Filme typische Fehlen jeglicher DVD-Qualität. Das Bild ist ähnlich schwach wie das von einer Video-CD, der Sound nicht der Rede wert. Doch all diese Fehler sind verzeihlich, da es allemal besser ist, asiatisches Kino in abgeschwächter Qualität zu genießen, als überhaupt drauf verzichten zu müssen.