Chris, was haben Sie mit dir gemacht?

Ein neuer "Resident Evil"-Fall läßt die Action-Junkies dieser Welt endlich wieder ihre Sucht befriedigen. "Code Veronica X" hält am gelungenen Spielprinzip fest, zeigt aber starke Verbesserungen bei den Rätseln und in der Gesamtlänge. Guter Stoff, sagt da der Kenner.

Drei Monate, nachdem Claire aus der mit dem T-Virus verseuchten Stadt Raccoon City flüchten konnte, ist sie noch immer auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder Chris Redfield, seines Zeichens S.T.A.R.S.-Spezialagent und Waffenexperte. Die Spur führt sie nach Europa und damit direkt in die Zentrale der international tätigen Umbrella Corporation. Nachdem sie dort eingebrochen ist und nach einer spektakulären Jagd vom konzerneigenen Sicherheitsdienst gefangen genommen wurde, verschifft sie dieser in ein Gefängnis auf einer einsamen Insel.

Aus der Bewußtlosigkeit erwacht, merkt sie kurze Zeit später, daß es auf diesem Eiland von Zombies nur so wimmelt. Das gesamte Areal ist vom T-Virus infiziert, und nachdem es sich auch um eine Testzone Umbrellas handeln dürfte, treibt dieser merkwürdige Krankheitserreger hier einzigartige und vor allem auch äußerst gefährliche Blüten - angefangen bei den an sich schon furchterregenden Zombies über Riesenwürmer bis hin zu Lkw-großen Spinnen. Glücklicherweise steht ihr aber auch diesmal ein Partner zur Seite, nämlich der junge und draufgängerische Steve Burnside, der von der Corporation gemeinsam mit seinem Vater auf der Insel eingesperrt worden ist.

Der Spieler lernt in diesem Teil der mittlerweile schon zur Kult erklärten Serie die Geheimnisse der finsteren Umbrella Corporation kennen und erfährt auch endlich das Schicksal des bereits nach der Lösung des "Mansion"-Falles verschwundenen Chris Redfield.

Wie bereits erwähnt, hat sich am Spielprinzip nicht allzu viel geändert. Die Steuerung ist die gleiche geblieben, ebenso wie die magischen Kisten, in denen immer das drin ist, was man vorher - in einem anderen Areal - hineingetan hat. Es geht nach wie vor darum, Zombies und anderes Gesocks mit Hilfe von Pistolen, Pumpguns, Raketenwerfern und dergleichen von ihrem Schicksal als Untote zu erlösen. Was sich jedoch gegenüber den letzten beiden Teilen stark verbessert hat, sind die Rätsel - zumindest wird man hier nicht mehr mit dem Zaunpfahl auf deren Lösung hingewiesen, wie das in "Resident Evil: Nemesis" noch der Fall war. Stark verbessert hat sich auch die Länge des Spiels bzw. die Größe der zu erforschenden Levels; somit zahlt es sich schon wieder aus, das Spiel zu kaufen und nicht nur auszuleihen (u. a. auch wegen der spielbaren Demo von "Devil May Cry"). Natürlich kann man auch wieder versteckte Spielfiguren und -modi freispielen, wobei nur das Gegenteil eine Überraschung gewesen wäre.

Wer sich "Resident Evil: Code Veronica X" schon damals auf der Dreamcast zugelegt hat, sollte vom PS2-Titel die Finger lassen, denn graphisch gibt es kaum einen Unterschied zwischen diesen beiden Versionen - und inhaltlich erst recht nicht. Gerade bei diesem Titel können sich die Geister eigentlich nur an der Frage des Geschmacks scheiden, denn die Graphik der PS2 ist generell etwas dunkler und düsterer, während diejenige der Dreamcast mehr auf Farbe setzt. Was jedoch das Intro, die Zwischensequenzen und die Flüssigkeit des Spiels betrifft, so halten sich beide die Waage - die PS2 hat nur um ein paar Sekunden längere Ladezeiten.

Für beide Versionen gilt jedoch: Licht aus und eintauchen in die Welt des Schreckens und der Düsternis.

Alle 2 Kommentare ansehen

Code Veronica
(Manuela Faivre, 31.03.2005 20:36)

Lob
(cm0n, 26.12.2005 11:11)