Wenn Horden von geisteskranken Schwerverbrechern über Gotham City herfallen, muß Bruce Wayne sich wieder einmal in sein Fledermauskostüm zwängen und für Recht und Ordnung sorgen. Diesmal wäre er aber besser zu Hause geblieben - und hätte uns so "Batman: Gotham City Racer" erspart.
Wieder bestätigt sich die Regel, daß Spiele zu Filmen bzw. Comics einfach nichts taugen. Nachdem schon Acclaim mit der Batman-Lizenz nichts anzufangen wußte und nur die mißlungenen Umsetzungen von "Batman & Robin" und "Batman Forever" produzierte, ist jetzt Ubi Soft an der Reihe, schlechte Fledermaus-Titel unters Volk zu bringen. Vor kurzem erschien "Batman: Gotham City Racer", das es ohne weiteres mit dem miserablen "Batman of the Future: Return of the Joker" (siehe EVOLVER-Rezension) aufnehmen kann.
Aus dem Arkham Asylum sind wieder einmal die üblichen Verdächtigen - Joker, Pinguin, Two-Face, Poison Ivy, Mr. Freeze, Catwoman, Riddler und wie sie sonst noch alle heißen - entflohen, um Gotham City unsicher zu machen. Wer außer Batman, Batgirl und Nightwing wäre imstande, die Verbrecher wieder hinter Schloß und Riegel zu bringen? Also besteigt man Batmobil oder Bat Cycle und tut sein Bestes, um wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
"Batman: Gotham City Racer" spielt sich wie ein schlechter Abklatsch von "Driver". Das Spielprinzip ist das gleiche - man liefert sich eine Verfolgungsjagd durch die Straßen von Gotham; die Position des Gegners wird dabei durch einen grünen Pfeil in der oberen Bildschirmmitte angezeigt. Mit Hilfe von typischem Bat-Equipment und Waffen versucht man das Vehikel des jeweiligen Bösewichts zum Stillstand zu bringen.
Entweder man wagt sich an den Abenteuer-Modus, bei dem insgesamt 51 Missionen durchgespielt werden müssen, nach denen kurze Zwischensequenzen (die übrigens direkt aus der Serie stammen) immer wieder die Hintergrundgeschichte fortführen, oder man geht auf Streife und kämpft vor allem mit dem Zeitlimit. Langweilig ist beides, genauso wie der magere Zwei-Spieler-Modus, bei dem man sich zu zweit eine Verfolgungsjagd liefern kann.
Die Graphik ist - selbst für Playstation-Verhältnisse - sehr simpel ausgefallen. Das Batmobil erinnert an einen schwarzen Block auf Rädern, der durch nüchterne Straßen kurvt; die Texturen hätten detaillierter ausfallen können, und Clipping-Fehler sowie Pop-ups sind keine Seltenheit. Egal ob man aus der Cockpit-Perspektive oder von hinten lenkt, dank der schwammigen Steuerung rutschen die Fahrzeuge schlimmer als jeder Rallye-Wagen über die Straßen und machen damit den kleinsten Funken Spielspaß zunichte.
Wen das Spielprinzip reizt, der sollte sich das in jeder Hinsicht überlegene "Driver 2" (siehe EVOLVER-Rezension) zu Gemüte führen und "Star Wars Demolition" (siehe EVOLVER-Rezension) einmal probespielen; um den Blindgänger "Batman: Gotham City Racer" macht man aber lieber einen großen Bogen.
Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.
|