Wer im Jahr 2001 "Quake" noch nicht kennt, sollte schleunigst seinen Puls fühlen, um zu kontrollieren, ob er überhaupt noch lebt. Spätestens seit "Quake III" hat die Zahl der Online-Spieler neue Rekorde erreicht. Während die diversen "Quake"-Clans schon seit Jahren ihre eigenen Teamkämpfe veranstalten, besteht mit "Quake III: Team Arena" nun endlich die Möglichkeit, auch ohne Mitgliedschaft in einem Clan an solchen Turnieren teilzunehmen.
Wie aus dem Titel schon leicht zu erraten ist, geht´s bei "Quake III: Team Arena" hauptsächlich um koordinierte Kämpfe zwischen zwei Gruppen. Zu diesem Zweck wurden der altehrwürdigen "Quake"-Engine gleich einige neue Features und Areale verpaßt. Im "Classic Capture The Flag" (CTF)-Match treten zwei Teams gegeneinander an. Ziel ist es, die Flagge aus der gegnerischen Basis zu erobern und in die eigene zu bringen. Im "One Flag CTF"-Modus befindet sich eine Flagge in einer zentralen Kammer. Nun müssen beide Teams versuchen, die Flagge zu erobern und in die gegnerische Basis zu bringen. Die wohl lustigste Variante ist aber der sogenannte "Harvester"-Modus. Hier wird nach dem Tod einer Figur ein kleiner Totenschädel am Ort des Ablebens plaziert, den man nun einsammeln kann. Ziel im "Harvester"-Spiel ist es, so viele Köpfe wie möglich in die gegnerische Basis zu schaffen. Stirbt man selbst, so verliert man alle gesammelten Köpfe. Abgerundet wird das Multiplayer-Vergnügen durch den "Overload"-Modus, in dem in jeder Basis ein Obelisk steht. Ziel des Spieler-Teams ist es, das gegnerische Monument zu zerstören.
Das Game läuft im Internet recht gut, vor allem bei schnellen Connections wie Kabelanschluß oder ADSL. Einen Server zu finden, ist wahrlich auch nicht schwer, da sich im Internet bereits Hunderte von "Quake"-Servern befinden, von denen fast alle "Team Arena" unterstützen. Das einzige Problem bei "Q3: Team Arena" entsteht, wenn die eigenen Mitspieler das Missionsziel nicht ernst nehmen. Wenn eine Mannschaft nicht gut zusammenspielt, hat sie nicht die geringste Chance gegen ein funktionierendes Kollektiv.
Für dieses Game wurden acht neue Teammaps geschaffen, dazu vier neue Turniermaps, vier überarbeitete Maps aus "Quake III: Arena" und drei neue Outdoormaps, deren größte allerdings schon fast zu groß ist, auch bei einem Spiel 12-gegen-12. Im Spiel kehren die Railgun und die Chaingun wieder in die "Quake"-Familie zurück, und der Prox Mine Launcher wurde als neues Waffensystem eingeführt. Alle drei sind durchaus nette Tools, doch vor allem die Railgun leidet unter ihrer Langsamkeit, die vor allem auf schwächeren Servern durch den entstehenden Lag zu einer mittleren Katastrophe führen kann.
Seltsamerweise kam es beim Test von "Quake III: Team Arena" zu einigen Problemen mit der Autorisierung des CD Keys und zu einem ziemlich bösen Crash wegen eines "Skin Mismatches". Der Fehler dürfte offensichtlich bei verschiedenen Rechnern mit verschiedener Häufigkeit auftreten. Das Eingeben des Original-Keys von "Quake III: Arena" beseitigte den Key-Authorization-Fehler, während ein neuerliches Installieren des Spiels den Bug mit den "Skin Mismatches" ebenfalls eliminierte.
Die Hardware-Anforderungen von "Quake III: Team Arena" sind haarsträubend hoch. Eine exzellente 3D-Graphikkarte ist sowieso Pflicht, 128 MB Arbeitsspeicher verstehen sich ebenfalls von selbst. Neu hingegen sind Slowdowns auf einem 800-MHZ-Prozessor bei einer Graphikeinstellung von über 1024 x 768. Die besten Resultate wurden auf einem 933 PIII mit 256 MB Arbeitsspeicher und einer ASUS-V7700-GeForce-2-GTS-64-MB-RAM-DDR-Grafikkarte erzielt. Diese geballte Rechenpower zahlt sich vor allem bei der Darstellung der wunderschön gestalteten Maps aus, die zwar nicht ganz so toll sind wie in der 3D-Orgie "American McGee´s Alice" (siehe EVOLVER-Rezension), sich aber ganz locker unter den derzeitigen Top ten in Sachen Graphik plazieren können. Eine schnelle Internet-Verbindung sollte für jegliches Online-Spielen sowieso selbstverständlich sein, aber gerade bei Spielen wie "Quake III: Team Arena" ist sie unumgänglich.
Wer schon immer in organisierten Banden auf die Jagd nach Online-Kontrahenten gehen wollte, liegt bei diesem Spiel genau richtig. Da "Q3: TA" nur einen winzigen Solo-Modus hat, sollten Single-Player-Fetischisten allerdings einen großen Bogen um das Game machen.
Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.
|