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Die Menschheit
will belogen werden - und die Werbeindustrie existiert ausschließlich,
um ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Im zweiten seiner ungewöhnlichen
Berufsporträts stellt Benny Denes eine ganz neue Spielart im professionellen
Täuschungsgewerbe vor.
Der Propagandist Jeder kennt die auffälligen
Typen, die häufig in Fußgängerzonen, auf Märkten oder
vor Kaufhäusern zu finden sind. Sie stehen an einem primitiven Stand,
packen einen Haufen Konsumgüter in eine Plastiktüte und rufen
immer wieder den gleichen Preis aus. "Wenn Sie jetzt denken, das ist ja
schon ein tolles Angebot, dann werden Sie gleich staunen. Ich gebe Ihnen
noch den extra-saugfähigen Spülschwamm, die flexible Bürste
und das Allzweck-Haushaltstuch dazu. Kommt alles in den Sack - für
nur 170 Schilling!" Die eigentliche Faszination solcher Mickey ist ebenfalls so ein Propagandist
- nur handelt der adrette, blondgefärbte junge Mann nicht mit Haushaltsutensilien,
sondern mit einer viel abstrakteren Ware. Die Idee hatte der Absolvent
des Damals suchte Mickey einen Kompagnon
für eine eigene Werbeagentur, doch keiner seiner Bekannten traute
sich die schwierige Kundenakquisition zu. Er selbst hatte nicht genug Geld
für eine eigene Firma, wollte gleichzeitig aber auch nicht von den
(ökonomischen) Launen eines Arbeitgebers abhängig sein. Mickey
war davon überzeugt, EVOLVER: Sie gelten als Erfinder
des "faming". Was bedeutet dieser Ausdruck?
EVOLVER: Aber das ist doch
nichts Neues...
EVOLVER: Damit man sich Ihre
Arbeit besser vorstellen kann: Wie sieht Ihre bisher letzte "faming"-Kampagne
aus?
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