Video_The Spiral
Videofluch per DNS
Während sich die Traumfabrik gerade an den sehenswerten japanischen Vorlagen versündigt, haut einen dieses Ring-Spinoff made in Nippon auch nicht vom Hocker.
04.03.2005
Nicht "Ring 2", sondern dieser Film sei die eigentliche und der Romanvorlage von Koji Suzuki entsprechende Fortsetzung zu "Ring", versichern einem frischgebackene Japanfilm-Experten immer wieder. Gut, gut, wir haben´s ja eh schon begriffen. Das Problem mit "The Spiral" ist nur, daß der Streifen von Regisseur Joji Iida (dem wir unter anderem den überraschend wirkungsvollen "Another Heaven" verdanken) längst nicht so spannend ist wie das Alternativ-Sequel, das die meisten "Ring"-Fans kennen und schätzen. Dabei wäre die Idee, daß der vom Video übertragene Fluch in Wahrheit die DNS der gequälten Sadako ist, die sich via Bild und Ton auf den Betrachter überträgt und bei diesem rasant wachsende Krebsgeschwüre erzeugt, eigentlich gar nicht so schlecht. Nur inszeniert ist sie halt derart langatmig, undurchschaubar und insgesamt wenig motiviert, daß man doch bald weiß, warum einem die "alte" Sadako lieber ist.
Da können einen auch die paar Extras auf dem britischen DVD-Release (unter anderem ein Interview mit dem Regisseur) nicht vom Gegenteil überzeugen. "The Spiral" ist übrigens auch hierzulande erhältlich, allerdings ohne Untertitel für die japanische Originalversion und mit blamabler deutscher Synchronisation. Pfui deibel!
Peter Hiess
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