Wenn die organisierten Sadomasochisten feiern, bleibt in Wien kein Höschen trocken. Unsere Erotik-Kolumnistin Caroline informiert einschlägig Interessierte über den Verein Libertine und sein ausgelassenes Jubiläum.
Wien hat mehr zu bieten, als ein rascher Blick auf Walzer, Hofreitschule und Oper vermuten läßt. Es ist schließlich kein Zufall, daß Sigmund Freud die Psychoanalyse gerade hier erfand. Seit Jahrhunderten gaben sich "Perversionen" und "Neurosen" in den Salons der besseren Wiener Gesellschaft ein Stelldichein. Masochismus ist über weite Strecken die zutreffendste Bezeichnung für den urwienerischen Seinszustand, die Sympathie der Wiener für die dunklen Seiten des Seins - das Leiden, den Schmerz, den Tod. Schließlich war auch der unfreiwillige Namensgeber des Masochismus, der Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch, ein Österreicher; und sogar im ehemaligen Herrscherhaus Habsburg fanden sich bekanntermaßen Anhänger einschlägiger Vergnügungen.