In "Um sie weht der Hauch des Todes" setzen sich 14 namhafte Autoren mit dem Kult-Genre Italowestern auseinander und gewähren Einblick in eine Welt, wo John Wayne nicht mal fünf Minuten überlebt hätte.
Trotz seiner Kurzlebigkeit hat wohl kein Genre die Gehirne junger Menschen (vorwiegend männlichen Geschlechts) so beeinflußt wie das des Italowesterns. Als Clint Eastwood zum ersten Mal einem dreckigen Mexikaner eine Kugel in den Rücken schoß, als Franco Nero auf dem Friedhof mit blutüberströmten Händen zum letzten Schußwechsel ansetzte oder Klaus Kinski Jean-Louis Trintignant inmitten einer schneebedeckten Landschaft die Daumen wegschoß, veränderte sich das Gesicht des Westerns für immer. Vergessen waren John Wayne, Gary Cooper und Konsorten - der gebrochene Held hatte Einzug in die Kinos gehalten. Mit der Essaysammlung "Um sie weht der Hauch des Todes" setzt der Schnitt-Verlag der populären Filmgattung jetzt ein kleines Denkmal.
In 17 Kapiteln widmen sich Autoren wie Christian Keßler, Georg Seeßlen oder Hans Schifferle unter anderem den Eßgewohnheiten des schlagkräftigen Kultduos Spencer und Hill, dem existentialistisch angehauchten "Keoma" sowie der Frauenfigur im Italowestern.
Nebenbei wird Sergio Leones wegweisender "Dollars"-Trilogie genauso Tribut gezollt wie dessen Lieblingskomponisten Ennio Morricone. Darüber hinaus werden selbst altgediente Spaghetti-Kenner ihre wahre Freude am Interview-Teil haben, wo Enzo Castellari, Enzo Barboni sowie "Django"-Darsteller Franco Nero zu Wort kommen. Den Abschluß bildet die bis dato vollständigste Auflistung italienischer Western in einer deutschen Publikation, die als besonderes Zuckerl auch die deutschen Alternativtitel der unzähligen Produktionen angibt.
"Um sie weht der Hauch des Todes" ist ein unverzichtbares Werk für jeden Liebhaber des etwas anderen Westerns und sollte in keiner gut sortierten Filmbibliothek fehlen.
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