Beck hat den Anschluß an seine Erstlings-CD gut über die Runden gebracht: Odelay bedeutet eine Stunde klassisch guter Musik für entspannte Leute.
Mit seinem zweiten Album läßt Beck Hansen mit den Dust Brothers (auch Chemical Brothers genannt) die bereits auf der ersten Platte vorzüglich gelungene Mischung aus sämtlichen erkennbaren Stilen, die die Rock- und Popmusik bisher so gesehen hat, wiederauferstehen - besser ist er nicht geworden, er war von Anfang an gut genug, allerdings hat er seinen Stil behalten und trotzdem nicht die gleiche Platte reproduziert - das gelingt wenigen. Liegt wahrscheinlich daran, daß er eben gar keinen eigenen Stil hat.
"Odelay" verfügt über eine großzügige Menge jener beliebten Dope-Beats, für die sich tausende Bongladungen in Rauch auflösen, hat deftige Rockelemente, greift tief in die Country-, Blues- und Folkkiste, rappt ein bißchen und heißt sogar Techno-Einflüsse herzlich willkommen. Die Musik ist eine Spur beschwingter als auf "Loser", verzichtet aber nicht auf die phlegmatischen Satiren und Psychedelic-Elemente, die ihr letztlich den Erfolg brachten. Beck macht wieder durchwegs unverkrampf-te Musik,die weniger ge- styled als von Natur aus angenehm ist. Natürlich ist die gekonnte Produktion dahinter unüberhörbar - so einfach die Nummern gestrickt sein mögen, die Vielfältigkeit der Sounds überzeugt immer wieder.
Größtes Plus bleiben die bewährte anarchistische Art der Instrumentierung und diese völlig entfesselten Soli auf den unmöglichsten Instrumenten. Das ganze ist ein bekiffter Spaß, und genau das brachte Beck beim Arena-Konzert im Juli auch "rüber", obwohl er erkältet war, ständig Tee trank und das Publikum halberforen stagnierte und erst gegen Schluß geringe Lebenszeichen zeigen konnte.
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