Wer´s nicht kann, soll es lassen. Der vorliegende Fall ist besonders dramatisch, da die Hersteller von "Fur Fighters VR" - Bizarre Creations - mit "Metropolis Street Racer" und dem Original für die Dreamcast zwei geniale Spiele herausgebracht haben.
"Fur Fighters" für die PS2 kam so unerwartet, daß sich die Designer wohl selbst gefragt haben, wer das Game gemacht hat. Wenn man einen Vergleich zwischen der Dreamcast-Version und dem hier vorliegenden Ekelpaket anstellt, muß die Frage gestattet sein, wie dieser Mist passieren konnte. Auf der Dreamcast war "Fur Fighters" ein geniales Game, mit viel Spaß, Action und Humor, das zwar nur mit einer mittelprächtigen Graphik ausgestattet war, aber für unheimlich viel Abwechslung sorgte.
Die PS2-Version ist jedoch abgrundtief schlecht. Ohne Probleme reiht sich das Game in die letzten drei der Konsolen-Charts ein. Entweder hat man bei Bizarre Creations irgendwelche Hinterwäldler als Designer für die Portierung ausgewählt, oder die ganze Aufmerksamkeit war auf andere Titel und den kommenden Launch der X-Box konzentriert, für die ja bei BC heftig gebastelt wird.
Die Graphik verliert im Vergleich zur Dreamcast ganz locker vier bis fünf Qualitätsstufen und siedelt sich damit im Bereich allerunterste Kotzgrenze an. Anstatt auf die 3D-Power der PS2 zu setzen, griff man zu "Cel Shading", jenem Tool aus der Comic-Szene, das auch schon bei "Jet Set Radio" für die Dreamcast eingesetzt wurde. Das Ergebnis sind verwackelte, unscharfe, schwammige Bilder, die einem die Tränen in die Augen treiben und das Erkennen von Gegenständen oder Feinden zur Qual machen.
Besonders schlecht ist die Steuerung, die in dieser Form auf der PS2 einzigartig ist. Auch nach Dutzenden Versuchen ist es nicht möglich, mit der gewählten Figur eine halbwegs gerade Linie zu gehen. Wie besoffen torkelt man in der häßlichen Landschaft herum, verzweifelt auf der Suche nach Extras, Gegnern oder einem Kopfwehpulver. Da die Steuerung unmöglich ist, gibt es ein Auto-Targeting-System, das einem das lästige Zielen abnimmt. Dummerweise muß man dazu aber ein bißchen warten und den Feind im Visier behalten. Genau da mischt sich die Steuerung wieder ein, die sich durch so einen billigen Trick natürlich nicht ausspielen lassen will. Während man nun verzweifelt versucht, den Dual Shock unter Kontrolle zu bringen, bewegt man sich einer Flipperkugel gleich in die Richtung des Feindes.
"Fur Fighters - Viggo´s Revenge" ist ein Spiel zum Wegwerfen. Wem das widerstrebt, der soll die Disc als Untersetzer für das Kaffeehäferl oder zum Frisbeespielen nutzen.
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