Das letzte Dokument

Fast gleichzeitig mit der Beisetzung seiner sterblichen überreste erschien Sir Georg Soltis Abschiedsaufnahme. Bei ihr führte der berühmte Dirigent die Werke von drei Komponisten auf, die auch seine Lehrer waren.

Diese Aufnahme ist auch die erste (und leider auch letzte), die Solti in Budapest, der Hauptstadt seiner früheren Heimat, gemacht hat - und auch die erste, die er mit dem Budapest Festival-Orchester einspielte. Ganz faszinierend, ja lehrbuchmäßig, wird hier demonstriert, wie ein Weltklassedirigent die Qualität eines Orchesters beeinflussen kann. Das Festival-Orchester ist kein fixes Ensemble, sondern wird je nach Bedarf zusammengetrommelt. Diese vorliegende Aufnahme war ursprünglich als Vorbereitung für ein Konzert in Budapest gedacht; durch den plötzlichen Tod Soltis wurde daraus aber ein Gedenkkonzert, das dann auch anläßlich der Beisetzung in Budapest gegeben wurde.

Als Werke finden sich auf der CD Bartoks "Cantata profana", Weiners "Serenade für kleines Orchester" und Kodalys "Psalmus hungaricus". Das erste und das letzte Stück wurden gemeinsam mit Chor und Kinderchor sowie den Solisten Tamas Daroczy und Alexandru Agache aufgeführt. Solti lieferte mit Hilfe der großartigen Aufnahmetechnik der Decca eine echte Referenz-CD. Das Orchester spielt auf allerhöchstem Niveau; Chöre und Solisten halten prächtig mit. Für Solti-Freunde ist diese CD sowieso ein Muß (nicht zuletzt auch wegen des schönen Beilagenhefts mit alten Fotos vom Sir), aber auch für Freunde der ungarischen Musik stellt sie eine Bereicherung der Sammlung dar.

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(hgtcjznv, 28.05.2005 15:13)