Soll sich der Blues an alte Traditionen halten und immer dieselben Muster wiederholen? Little Axe sagen „nein“ - ihr Sound führt einen jahrzehntelang bewährten Musikstil in die Zukunft.
Er spielt den Blues - aber kombiniert mit elektronischen Beats, Dub-Baß, Funk-Rhythmus und anderen Seltsamkeiten mehr. Daß Skip McDonald, Gründer der Band Little Axe, in Tuskegee, Alabama, aufwuchs, wo ihn sein Vater und diverse Wandermusikanten von klein auf im Umgang mit der Gitarre unterrichteten, heißt noch lange nicht, daß er sich an traditionelle Blues-Regeln halten muß.
In den 70er Jahren, als McDonald durch die Club-Szene tingelte, lernte er nämlich Keith Le Blanc kennen, mit dem er in der Sugarhill House Band zusammenspielte und die backing tracks für Rap-Hits wie „The Message“ und „White Line“ aufnahm. Später tat er sich mit Dub-Produktions-Weirdo Adrian Sherwood zusammen, spielte in London bei Tackhead mit und arbeitete an On-U-Sound-Plattenproduktionen von Bands wie Megadeth, African Headcharge, Living Colour und Nine Inch Nails - als Komponist, Musiker, Toningenieur und sogar Sänger.
Seine reichhaltigen musikalischen Erfahrungen brachten ihn auf die Idee, das Bandprojekt Little Axe (bei dem u. a. Keith Le Blanc, Doug Wimbish und Bernard Fowler mitwirken) ins Leben zu rufen und 1995 ein Debütalbum mit dem schrägen Titel The Wolf That House Built aufzunehmen. „Warum ich Blues spiele?“ fragte sich Skip McDonald in einem selbstverfaßten Lebenslauf. „Weil das Leben ein Kreislauf ist und ich hoffentlich wieder dort gelandet bin, wo ich angefangen habe - beim Blues. Er ist eine Musik für alle Arten von Menschen auf der ganzen Welt; er sprengt alle normalen Barrieren und Kategorisierungen.“
Mit dem zweiten Little Axe-Album, Slow Fuse, führt McDonald sein Konzept erfolgreich weiter: 13 Songs lang, in denen Blues, Dub, Bluegrass und Funk eine überzeugende Verschmelzung erfahren, demonstriert er, daß der Musikstil seiner Kindheit auch die Jahrtausendwende überleben und immer Neues zu bieten haben wird.
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